Dortmund/Oberhausen/Köln. Bei Konzerten in Dortmund, Oberhausen und Köln trifft erneut Klassik auf Pop. Bei den Künstlerinnen und Künstlern gibt es Überraschungen.

Seit Jahren erfreut sich das Konzerterlebnis „Night of the Proms“ großer Beliebtheit. Das Konzept der Show ist einfach: Internationale Stars der Rock- und Popmusik hüllen ihre größten Hits in ein klassisches Gewand. Begleitet werden sie dabei vom Antwerp Philharmonic Orchestra und dem Chor Fine Fleur unter der Leitung der Dirigentin Alexandra Arrieche. Nun steht das Line-up für die Konzerte in Dortmund (30.11.), Oberhausen (1.12.) und Köln (20.12.) fest. Und das hält einige Überraschungen bereit.

Wenn sexy Reggae auf Klassik trifft

Die wohl größte dürfte der jamaikanische Reggae-Musiker Shaggy sein. Seinen Durchbruch feierte der heute 55-Jährige Mitte der 90er mit dem Lied „Boombastic“. Der Song untermalte damals einen Werbespot des Jeans-Herstellers Levi Strauss & Co. Darin spielen Knetfiguren im Stil von Shaun das Schaf die Hauptrollen. Zu den Klängen von Shaggys Song rettet ein cooler Held mit Sonnenbrille und eben jenen Levis-Strauss-Jeans eine junge Frau, die auf einem brennen Dach feststeckt – und lässt Feuerwehr und Polizei dabei ziemlich alt aussehen.

Shaggys gleichnamiges Album wird 1996 mit einem Grammy für das „Beste Reggae-Album“ des Jahres ausgezeichnet und ebnete dem Musiker den Weg zu einer erfolgreichen Karriere. Das Publikum bei „Night of the Proms“ darf nun gespannt sein, wie auch die weiteren durchaus sexy-angehauchten Hits „It Wasn‘t Me“ und „Angel“ in einem klassischen Gewand klingen.

Eurythmics-Mitbegründer Dave Stewart bringt die großen Hits mit

Ebenfalls zum Line-up gehört der preisgekrönte Sänger, Songwriter, Musiker, Produzent und Eurythmics-Mitbegründer Dave Stewart. Die Karriere des Briten erstreckt sich mittlerweile über eine Zeitspanne von vier Jahrzehnten, in denen er vor allem an der Seite von Sängerin Annie Lennox Erfolge feierte. Während Lennox sich aus dem Tour-Trubel zurückgezogen hat, aber noch eigenen Aussagen noch längst nicht im Ruhestand sei, ist Dave Stewart immer noch unterwegs und präsentiert die Songs des Duos live. Zu den beliebten Mega-Hits gehören Songs wie „Here Comes the Rain Again“, „There Must Be an Angel (Playing with My Heart)“ und natürlich „Sweet Dreams (Are Made of This)“.

Night of the Proms: Louis Philippson
Louis Philippson ist ein Nachwuchs-Pianist aus Mülheim. © Gregor_Hohenberg | Gregor_Hohenberg

Britisch geht es im Line-up weiter und zwar mit der Rockband Cutting Crew. Gegründet wurde sie 1985 von dem Engländer Nicholas „Nick“ van Eede und dem Kanadier Kevin MacMichael. Ein Jahr später erschien bereits das Debütalbum „Broadcast“, das gleichzeitig auch die erfolgreichste Platte der Band werden sollte. Die Single-Auskopplung „(I Just) Died in Your Arms“ schoss auf Platz eins der US-Charts. In Deutschland verpassten van Eede & Co. knapp das Treppchen – mitsingen kann den Song heute dennoch fast jeder mit einer Affinität für die 80er. Bei der „Night of the Proms“ dürfte von der Originalbesetzung nur Sänger Nick van Eede auf der Bühne stehen, Mitbegründer Kevin MacMichael verstarb 2002.

Junger TikTok-Star aus dem Ruhrgebiet spielt mit den großen Stars

Aus dieser von Synthesizern durchtränkten Ära stammt auch die Band Starship. Sie wurde berühmt durch Number-One-Hits wie „We Built This City, „Sara” und „Nothing‘s Gonna Stop Us Now“. Der Sänger von Starship, Mickey Thomas, wird als deren gesangliches Aushängeschild die Hallen der Proms zum Beben bringen.

Von Haus aus eine klassische Seite hat die Musik des talentierten Pianisten Louis Philippson. Zum ersten Mal saß der gebürtige Mülheimer, der seinen echten Namen nicht verraten möchte, mit vier Jahren am Klavier. Unter dem Namen „lockerlouis“ ist er seit 2021 auf der Social-Media-Plattform TikTok unterwegs und bereitet über 700.000 Followern Freude mit seiner Musik. Die reicht vom wilden ABBA-Medley bis hin zur Vertonung von Städten – Lübeck klingt für ihn übrigens nach D-Dur. Mit gerade einmal 19 Jahren dürfte er der jüngste Star im Line-up von „Night of the Proms“ sein.

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Ebenfalls noch als Jungspund lässt sich der gerade mal 35-jährige Max Giesinger beschreiben. Mit Hits wie „80 Millionen“ hat sich der deutsche Singer-Songwriter einen festen Platz in der Musikszene hierzulande erspielt. Nun wagt er den also auch den Schritt hin zum Mix aus Pop und Klassik. Damit wäre das Line-up für die „Night of the Proms“ komplett. es dürfte für jeden was dabei sein – ob nun 80er-Jahre-Fan, TikTok-Zuschauer oder Deutschpop-Hörer.

  • Termine: „Night of the Proms“, 30.11. Dortmund (20 Uhr, Westfalenhalle); 1.12. Oberhausen (18 Uhr, Rudolf Weber-Arena); 20.+21.12. Köln (20 Uhr, Lanxess Arena).
  • Karten: Dortmund ab ca. 65 €, Oberhausen ab ca. 80 €, Köln ab ca. 40 €.