Bochum. Britta Petes (55) verlängert ihren Vertrag als Chefin der Urbanen Künste Ruhr um weitere vier Jahre. Und sucht nach neuen künstlerischen Formaten

Kurz vor dem Auftakt der diesjährigen Ausgabe ihres „Ruhr Dings“, des alljährlichen Festivalsommers der „Urbanen Künste Ruhr“, gab sich deren Chefin Britta Peters noch sehr erschöpft – was durchaus zum Leitmotiv dieser „Ruhr Ding“-Ausgabe passte, drehte sie sich doch um den oft entbehrten, heute so ganz anderen „Schlaf“. Das Festival selbst scheint aber eine belebende Wirkung auf allen Seiten entfacht zu haben: Britta Peters bleibt Künstlerische Leiterin der Urbanen Künste Ruhr. Der Aufsichtsrat der Ruhr Kultur GmbH verlängerte den Vertrag der Kuratorin um weitere vier Jahre bis zum 31. Oktober 2027 verlängert.

Britta Peters (55) hatte die Künstlerische Leitung der Urbanen Künste Ruhr zum 1. Januar 2018 von Katja Aßmann übernommen, die als Leiterin zum Zentrum für Kunst und öffentlicher Raum in Berlin wechselte. Zuvor war Britta Peters Teil des kuratorischen Teams der alle zehn Jahre stattfindenden Skulptur Projekte Münster unter der künstlerischen Leitung von Kasper König.

Große Chance zur Weiterentwicklung

„Die Verlängerung meines Vertrags freut mich sehr und ich danke dem Aufsichtsrat für das erneute Vertrauen“, sagte Britta Peters. Sie betonte, dass sie auch weiterhin nach neuen künstlerischen Formaten suchen und die Innovationskraft der „Urbane Künste Ruhr“ vorantreiben wolle: „Es ist eine große Chance, meine Erfahrungen aus den vergangenen knapp sechs Jahren nachhaltig nutzen zu können, um die Konzeption des Gesamtprogramms von Urbane Künste Ruhr weiterzuentwickeln.“

Britta Peters hat für die Urbanen Künste Ruhr zwei große Formate entwickelt: zum einen den permanenten Skulpturenpfad Emscherkunstweg, der aus den drei „Emscherkunst“-Ausstellungen der Jahre 2010, 2013 und 2016 hervorging; zum anderen: die temporäre Ausstellung Ruhr Ding für das gesamte Ruhrgebiet, deren dritte Ausgabe im Juni zu Ende ging.

Neue Ideen – Beschleunigung und Entschleunigung, Verdichtung und Zerstreuung

In den nächsten Jahren will Britta Peters neue Ideen umsetzen: „Die Urbanen Künste Ruhr bieten die einmalige Gelegenheit, sich mit den strukturellen Besonderheiten des Ruhrgebiets auf künstlerische Art auseinanderzusetzen. In Zukunft werden zwei gegenläufige Bewegungen die wesentlichen Formate bestimmen: Beschleunigung und Entschleunigung, Verdichtung und Zerstreuung.“

Die Urbanen Künste Ruhr sind ein Erbe der Kulturhauptstadt Ruhr.2010, das partizipative Kunstprojekte wie die „Schachtzeichen“ fortsetzen sollte, bei denen 350 gelbe Ballons über ehemaligen Bergbau-Orten des Reviers schwebten, unter denen sich Menschen zum Erinnern, Erzählen und Feiern versammelten. Heute sind die Urbanen Künste Ruhr eine Institution für Gegenwartskunst im Ruhrgebiet. Neben der Ruhrtriennale, der Tanzlandschaft Ruhr und dem Chorwerk Ruhr sind die Urbanen Künste Ruhr Teil der Kultur Ruhr GmbH mit Sitz in Bochum, deren Gesellschafter und öffentliche Förderer das Land Nordrhein-Westfalen und der Regionalverband Ruhr sind.