Recklinghausen. Ab dem 14. März ist die neue Show des Traditionszirkus am Adenauer-Platz zu sehen – erneut ohne Tiere. Was das Programm zu bieten hat.
Köln, New York, Recklinghausen: Drei Städte, die auf den ersten Blick wenig bis nichts miteinander zu tun haben. Für Bernhard Paul haben aber alle eine riesige Bedeutung: In Köln lebt der aus Niederösterreich stammende Direktor und Gründer des Circus Roncalli, in New York trat sein Ensemble Ende 2023 erstmals auf – eine Ehre, die nur sehr ausgewählten europäischen Zirkussen zuteil wird – und in Recklinghausen debütieren Roncalli-Programme in schöner Regelmäßigkeit. So auch im März 2024.
„Direkt aus New York“ ist Paul nach eigenen Angaben angereist, um auf den Konrad-Adenauer-Platz sowie im naheliegenden Café Helene über „ARTistART“, die neue Roncalli-Show zu sprechen. „Wir fühlen uns in Recklinghausen sehr zuhause. Es ist eine langjährige, feste Zusammenarbeit und sehr schön, dass wir hier mit der Bürokratie keine Probleme haben. Das läuft in anderen Städten auch schon mal anders“, sagt der 73-Jährige. Der ebenfalls anwesende Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche freut sich „über die Ehre, dass wir zu den Städten gehören, in denen dieser renommierte Zirkus auftritt. Da ist über die Jahre eine Freundschaft, eine enge Verbundenheit gewachsen.“
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Circus Roncalli: „ARTistART“ mit TV-bekannten Artisten
Was die Besucherinnen und Besucher zwischen dem 14. März und dem 7. April erwartet, ist eine Mischung aus Programmpunkten des Gastspiels im „Big Apple“ sowie völlig neuen Attraktionen. Da wären unter anderem das aus dem RTL-„Supertalent“ bekannte Luftakrobatik-Duo Turkeev oder – ebenfalls schwebend – Luftring-Virtuosin Alisa Shehter zu nennen.
Mit Preisen beim Internationalen Zirkusfestival Monte Carlo ausgezeichnet wurde Verbiegungskünstler Andrey Romanowski, vor allem in Großbritannien bekannt (dank der TV-Sendung „Britain’s Got Talent“) ist Slapstick-Komiker Professor Wacko. Standards wie Weißclown Gensi (in seiner 17. Spielzeit mit dabei), das Royal Orchestra mit acht Multiinstrumentalisten sowie das Roncalli Ballett sind weitere wichtige Bestandteile.
Roncalli-Direktor Bernhard Paul: „PETA, das sind die Stradivaris unter den Arschgeigen“
Was alle Produktionen des Hauses seit 2018 eint: Roncalli verzichtet auf Tiere. Reaktionen erhält Bernhard Paul darauf bezogen vornehmlich von Eltern, die ihm sagten, dass „sie seitdem endlich ihre Kinder guten Gewissens in den Zirkus mitnehmen können“. Von Tierschützern, die lange Jahre lautstark gegen Tiere im Circus Roncalli protestierten, kamen hingegen wenig Reaktionen: „Die sind einfach ein Volk für sich, was will man da machen? Ich sage immer: PETA, das sind die Stradivaris unter den Arschgeigen.“
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Einen weiteren Unterschied im Vergleich zu vergangenen Touren gibt es bei der Auswahl der Spielorte am (Nieder-)Rhein: Statt im Düsseldorfer Rheinpark gastiert Roncalli vom 31. Mai bis 23. Juni auf dem Krefelder Sprödentalplatz. „In Düsseldorf ging es diesmal nicht, dort wird gerade ein Rückhaltebecken gebaut“, erklärt Bernhard Paul. Eine Rückkehr sei nach Fertigstellung aber „jederzeit denkbar. Jetzt schauen wir erstmal, wie wir in Krefeld ankommen.“
Circus Roncalli hat große Pläne zum 50. Geburtstag 2026
Im übernächsten Jahr feiert der Circus Roncalli dann seinen 50. Geburtstag. 1975 gründete Paul den Zirkus mit André Heller in Wien, ein Jahr später folgte die Premiere des ersten Programms. Für das Jubiläum hat der Niederösterreicher schon große Pläne, wie er zugibt: „Es wird ein riesiges Buch geben, eine mehrteilige TV-Doku, eine große Ausstellung in Köln, Lesungen, musikalische Veröffentlichungen. Den 50. Geburtstag werden wir 2026 ganz groß feiern, da können Sie sicher sein!“ Zuvor gilt aber erst einmal: Volle Konzentration auf „ARTistART“.
Circus Roncalli: Termine 2024 mit „ARTistART“
14.3.-7.4. Recklinghausen (Konrad-Adenauer-Platz), 12.4.-26.5 Köln (Neumarkt), 31.5.-23.6. Krefeld (Spödentalplatz). Karten ab ca. 15 €.