Oberhausen. Der Berliner kommt nach Oberhausen – und Tausende Fans sind dabei. Das war nicht immer so. Wo er in NRW seinen größten Flop erlebte.
Mario Barth ist und bleibt der Superstar der deutschen Comedy: Auch mit seiner neuesten Tour zieht er wieder Tausende Fans in die großen Hallen des Landes. „Männer sind Frauen, manchmal aber auch ... vielleicht“ soll sogar sein bis dato erfolgreichstes Programm. Der Erfolg seiner aktuellen Tour hat sogar dazu geführt, dass sie – erstmalig in seiner Laufbahn – aufgrund der hohen Ticketnachfrage in den Herbst hinein verlängert wird. Am 9. März wird Barth, den das Stadtmagazin „Tip“ schon zweimal zum „peinlichsten Berliner“ gekürt hat, nun aber zunächst in der Rudolf Weber-Arena am Centro in Oberhausen auftreten.
Marion Barth live in Oberhausen: Er bleibt seinem Thema treu
Mit seinem aktuellen Stand-up-Solo, bei dem er auf der Bühne erneut kaum stillstehen kann, bleibt der einstige Messdiener seinem Standard-Thema, den Alltagszwisten zwischen Mann und Frau, treu. Mögliche Kritik daran, die freilich kaum aus Reihen seiner Fans zu erwarten wäre, nahm er ironisch schon vor dem Tour-Start vorweg: Angeblich habe er sich nach mehr als 20 Jahren nun erstmals dem Thema Hund/Katze widmen und am Ende seiner Shows Harfe spielen wollen – aber natürlich kam es anders. Denn plötzlich sei er ungewollt „Vater“ geworden – und von den Kapriolen im Kreißsaal mit einer Frau muss er natürlich auf der Bühne erzählen ...
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Mario Barth: „Ich gender nicht“
Der Titel seines Programms nimmt diesmal aber auch die Unsicherheit auf, die weite Teile der Bevölkerung angesichts aktueller gesellschaftlicher Debatten zum Thema Geschlechterdiversität empfinden. Das Reizthema „gendergerechte Sprache“ kommentierte Mario Barth dabei zuletzt auf bewährte Art mit einem T-Shirt-Slogan: „Ich gender nicht! Ich habe einen Schulabschluss“. Da sich die Mehrheit der Bevölkerung in Umfragen gegen Gendersternchen, -Pause & Co. ausspricht, darf sich der Comedian einer großen Zustimmung gewiss sein. In seinem Online-Fanshop macht der 52-Jährige, das mehrheitsfähige Statement auf vielfältige Weise zu Geld. Seine Kundschaft hat dabei die Wahl, sich entweder geschlechtergetrennt auf Männer- und Frauen-T-Shirts (jew. 29,95 Euro) oder einem Unisex-Kapuzenpulli (49,95 Euro) gegen das „Gendern“ auszusprechen.
Mario Barth am Anfang seiner Karriere: Einmal kamen nur sechs Zuschauer
Vor dem Start seiner Tour erinnerte sich Mario Barth als Gast in Barbara Schönebergers Podcast „Mit den Waffeln einer Frau“ an seine Anfänge: Zu Spitzenzeiten habe er in einem Jahr an 322 Abenden auf der Bühne gestanden – damals freilich noch nicht immer vor vollen Rängen, im Gegenteil: „Ins Rotationstheater Remscheid passen 99 Leute rein – ab 100 braucht man einen Notausgang – es kamen sechs Zuschauer.“ Schließlich spielte er sein Programm auf einer Cola-Kiste im Foyer. Barbara Schöneberger meint Barths Erfolgsgeheimnis zu kennen: „Du hast das beste Timing. Das ist eine Kunst, die du perfekt beherrscht.“
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Mario Barth: „Ich finde 50 Euro für ,Ich lass mich mal kurz bespaßen“ eine Menge Kohle.“
Bis heute ist der Star-Comedian vor jedem Auftritt aufgeregt. Harald Schmidt habe mal gesagt, „wenn du irgendwann mal nicht mehr aufgeregt bist, musst du aufhören“, und das sei wahr. Es dürfe einem niemals egal sein, wenn man die auf die Bühne gehe. Denn: Seine Fans hätten die Karten für seinen Auftritt schließlich mitunter schon ein Dreivierteljahr zuvor gekauft und so lange am Kühlschrank hängen. „Manche haben Kinder zuhause, die haben schon ihre Mutter, ihre Oma oder den Nachbarn gefragt, ,Kannst du auf die Kinder aufpassen?‘“, versetzt sich Barth in seine Fans hinein. „Du musst so spielen, als ob es deine allererste oder -letzte Show ist. Denn das ist es für die Leute da draußen.“ Für sein Team ist er daher keine leichter Arbeitgeber: „Ich bin nicht einfach, ich bin Perfektionist, ich checke alles. Ich will wissen, ob alles klappt, weil da Menschen wahnsinnig viel Geld ausgeben.“ Denn auch über den Eintritt für seine Shows macht sich keine beschönigenden Illusionen: „Ich finde 50 Euro für ,Ich lass mich mal kurz bespaßen“ eine Menge Kohle.“ Dafür gibt‘s allerdings nur knapp Platzkategorie 3 in Dortmund und Oberhausen. Wer vorne sitzen will muss gut 70 Euro bezahlen.
Mario Barth in Oberhausen – die Infos:
- Am Samstag, 9. März, kommt er in die Rudolf Weber-Arena Oberhausen.
- Karten gibt es noch ab ca. 42 bzw. 44 Euro im Vorverkauf.
- Einen Tag zuvor, am 8.3., ist Mario Barth in der Halle Münsterland in Münster zu Gast – hier gibt es aber nur noch Einzelplätze ab ca. 42 Euro im Vorverkauf.