Essen. Beim Auftritt in der Grugahalle bot Kabarettist Kaya Yanar selbstironisch Einblicke in seine türkisch-deutsche Lebensgeschichte und ins Eheleben.

Seine eigene, überstandene Tumorerkrankung, die Schwangerschaftsbeschwerden seiner Frau und das angespannte Verhältnis zu seinem Bruder waren nur ein Teil der privaten Einblicke, die Kaya Yanar am Mittwoch (6.12.) in der Essener Grugahalle gab. Gewohnt humorvoll verpackt, präsentiert er vor rund 2200 Zuschauerinnen und Zuschauern sein aktuelles Programm „Fluch der Familie“.

Der 50-jährige Deutschtürke aus Hessen wurde vor allem durch seine Fernsehshow „Was guckst du?!“ im Jahr 2001 bekannt. Seitdem ist er fester Bestandteil der deutschen Comedy-Szene. Wie ein roter Faden zieht sich eines seiner wohl bekanntesten Talente, verschiedene Kulturen und deren Stereotypen humorvoll darzustellen sowie sämtliche Dialekte zu imitieren, durch seine Show.

„Liebes Essener Publikum, Ihr seid albern“ fällt Kaya Yanar grinsend bereits nach zehn Minuten sein Urteil und verspricht: „Ich möchte Euch für die nächsten zwei Stunden mit hoher Gag-Dichte bestmöglich unterhalten!“ Das Publikum jubelt und trägt auch die Information, dass es aufgrund anstehender Fernsehformate und der aktuell wieder steigenden Corona-Zahlen, im Anschluss der Show an diesem Abend keine Autogrammstunde geben wird, mit Fassung.

Kaya Yanar: „Meine Gutenachtgeschichte früher war das Ausknipsen des Lichtschalters“

Kaya Yanar ist bekannt für seinen lakonischen Humor. Laute Lacher sind der Lohn.
Kaya Yanar ist bekannt für seinen lakonischen Humor. Laute Lacher sind der Lohn. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Yanar, beschreibt seine eigene Kindheit direkt zu Beginn mit den Worten: „Ich wurde damals durch die arrangierte Ehe meiner Eltern, die Opfer der kulturellen Umstände in der Türkei waren, in eine unglückliche Situation hineingeboren.“ Betont ehrlich erzählt er von den Peinlichkeiten seiner Kindheit durch die Sprachprobleme seiner Eltern, Schläge des Vaters und der orientierungslosen Mutter, die ständig verschwindet.

Auch die Erzählungen über den empathielosen Bruder des Comedians sorgen nicht nur aufgrund Yanars ausgeprägter Mimik im Publikum für laute Lacher. Humorvoll vergleicht Kaya Yanar im zweiten Teil seiner Show die Erziehungsmethoden seiner Eltern mit den eigenen: „Meine Frau und ich lesen unseren beiden Söhnen abends Gutenachtgeschichten vor. Meine Gutenachtgeschichte war früher das Ausknipsen des Lichtschalters.“

Wenn nach der Geburt erst mal Flaute im Bett ist

Die Schwangerschaftsprobleme seiner Frau, wie Wassereinlagerungen und Übelkeit nimmt der Comedian zum Anlass, den Zuschauerinnen und Zuschauern private Einblicke in die Zeit nach der Geburt des Kindes zu geben: „Als das Baby da war, ging im Bett erstmal monatelang nichts.“

Als Yanar dem Publikum gegen Ende der Show seine Maßnahmen vorführt, mit denen er versucht hat, seine Frau zu verführen, bricht schallendes Gelächter aus.

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