Essen. TV-Moderator Jörg Thadeusz liest am 20. Oktober auf Zollverein aus seinem Bestseller „Steinhammer“ vor. Weitere Termine in Bochum und Düsseldorf.

Wenn Jörg Thadeusz ins Reden kommt, dann wird es schwer, ihn wieder einzufangen. Dann ist er schnell, findet manchmal kein Komma und keinen Punkt. Als Radio- und TV-Moderator ist das manchmal ein bisschen hinderlich, denn schließlich sollen auch seine Gäste auch mal zu Wort kommen. Dem 55-jährigen gebürtigen Dortmunder hört man allerdings gerne zu, es ist meist interessant, was zu er sagen hat.

Als Außenreporter fing er bei „Zimmer frei!“ an, dafür erhielt er im Jahr 2000 den renommierten Adolf-Grimme-Preis, seitdem zieren Jobs beim WDR, verschiedenen anderen dritten Fernsehprogrammen sowie fürs ZDF und die ARD seine lange Vita. Ob ein Late-Night-Magazin („WM Kwartira“, gemeinsam mit Micky Beisenherz) zur WM 2018, eine Veranstaltung der CDU zum Bundestagswahlkampf mit Angela Merkel oder „Dickes B“: Jörg Thadeusz konnte seinem Talent, zu unterhalten, aber, wenn es sein muss, inhaltlich auch in die Tiefe zu gehen, oft freien Lauf lassen.

Dortmund in der Nachkriegszeit

Dass er quasi nebenbei noch regelmäßig Bücher schreibt, muss daran liegen, dass der Junge aus dem Ruhrpott einfach gerne malocht. Mit seinem aktuellen Roman „Steinhammer“ beschreibt Jörg Thadeusz anhand fiktiver Figuren, die allerdings starke biografische Züge aufweisen, das Leben in Dortmund-Lütgendortmund in der Nachkriegszeit. Armut, Kriegstraumata und wenig Hoffnung auf eine rosige Zukunft prägen das Leben im Kohlenpott. Doch drei Jugendliche kämpfen um einen besseren Platz im Leben.

Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel – der Vater ist im Krieg gefallen – in den 50er-Jahren in der Steinhammer Straße in Dortmund auf. Er soll später den Friseurladen übernehmen oder bei schlechtem Betragen zur Strafe auf den Pütt. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen – sie alle haben genug von der ärmlichen Enge und Versehrtheit des Viertels und träumen davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen, und Förderer findet, öffnet sich die Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene. Doch Edgar ist anders als die Sprösslinge reicher Familien und eckt mit seiner unkontrollierten Art immer wieder an.

Der Roman lehnt sich an an das Leben des Malers Norbert Tadeusz, der es zum Meisterschüler Beuys’ und zum Kunstprofessor brachte. Jörg Thadeusz schreibt in diesem authentischen Roman über einen Aufsteiger, der mit seiner Herkunft bricht und sie doch nie ganz loswird.

Gewinnspiel

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Das Buch „Steinhammer“ ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und für 23 Euro im Buchhandel sowie bei den Leseterminen erhältlich.
Das Buch „Steinhammer“ ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und für 23 Euro im Buchhandel sowie bei den Leseterminen erhältlich. © Kiepenheuer & Witsch

„Steinhammer“: Lesung und Gespräch mit Jörg Thadeusz, Freitag, 20. Oktober (18 Uhr), Halle 6, UNESCO-Welterbe Zollverein, Gelsenkirchener Straße 181, Essen. Tickets für 18 Euro unter https://www.kiwi-verlag.de/veranstaltung/lesung-und-gespraech-joerg-thadeusz-essen-4020841-231020.Weitere Termine: Samstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr, Rathaus Bochum; Sonntag, 22. Oktober, 17 Uhr, Stiftung Museum Kunstpalast „Robert-Schumann-Saal“, Düsseldorf; Donnerstag, 30. November, 19.30 Uhr, Wortklub im Domicil, Dortmund.