Essen. In den USA ist er schon jetzt ein Kassenmagnet. Jetzt kommt „Mission: Impossible - Dead Reckoning“ in die deutschen Kinos, wieder mit Tom Cruise.
Das bestausgerüstete U-Boot der russischen Nordmeerflotte, die „Sewastopol“, wird Opfer eines Torpedoangriffs. Eigentlich ist das ausgeschlossen. Denn an Bord befindet sich eine „Existenz“ mit Künstlicher Intelligenz, schlau genug, um jegliche Eventualität auszurechnen und in Sekundenbruchteilen erfolgreiche Gegenaktionen zu starten.
Aber nun hat die „Existenz“ in einem entscheidenden Moment versagt – oder, und auf diese Möglichkeit deutet immer mehr, es lag in ihrem Interesse, eine Katastrophe unter Wasser heraufzubeschwören. Wenn aber eine derart mächtige digitale Waffe plötzlich in falsche Hände geriete, wären Städte und Staaten und damit Millionen von Menschen ihr schutzlos ausgeliefert. Noch aber kann die „Existenz“ sich ihrer Sache nicht ganz sicher sein. Denn ein Schlüssel, zusammengesetzt aus zwei Komponenten, bildet das Werkzeug, das den Zugriff auf den Quellcode der „Existenz“ ermöglicht. Wer aber ist im Besitz der beiden Schlüsselhälften? Eine erste Spur führt nach Rom.
„Mission: Impossible – Dead Reckoning“ kommt jetzt ins Kino
Damit kommt nach einer halben Stunde das neue, mittlerweile siebente Abenteuer der spektakulärsten Actionreihe, die das Kino zu bieten hat, in Gang. Wieder bekommt Geheimagent Ethan Hunt seinen Auftrag auf analogem Datenträger übermittelt, der sich gleich im Anschluss selbst zerstört. Was folgt, ist klassische Spionage-Fantasy. Es gibt internationale Schauplätze, exzentrische Schurken, raffinierte Täuschungsmanöver und staunenswerte technische Hilfsmittel. Alles garniert mit gigantischen Gefahrenmomenten und immer knapperen Rettungsoptionen.
Mittendrin rennt und stürzt und kämpft Tom Cruise, der seit dem ersten „Mission: Impossible“-Kinofilm 1996 Ethan Hunt spielt und bis heute (der Mann war beim letzten Dreh 60!) selbst aberwitzige Stunts selber durchsteht. Der Spektakulärste ist diesmal, dass Cruise auf einem Motorrad ganz hart an einer Felsklippe bremst, die Lage sondiert – dann gibt er Vollgas und rast über die Klippe hinaus in eine Alpenschlucht, an deren Boden ein führerloser Orient-Express auf eine verminte Brücke zurast. 50-mal musste Cruise diesen Sprung wiederholen, bei dem er sich im Fallen vom Motorrad lösen muss und erst sehr spät den Fallschirm öffnet. Man muss Cruise nicht mögen, aber als Filmstar ist er eine Klasse für sich.
Die Marke lebt: „Mission: Impossible“ ist stärker als mancher „Bond“
Und mehr noch – ihm ist es als Star und Produzent zu verdanken, dass „Mission: Impossible“ nach höchst schwankenden Ansätzen ab dem fünften Abenteuer „Rogue Nation“ zu einer Marke avancierte, in der sich intelligente Drehbücher, dynamische Regie und Sensationsschauwerte maximalspannend verschweißen. Der Umschwung hin zum Actionspektakel, gegen das im Vergleich auch James Bond zuletzt richtig alt aussah, ist wesentlich verknüpft mit Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie. Der versteht sich als Autor auf verzwickte Geschichten, aber auch um den Wert griffiger Charakterskizzen und pointierter Dialoge.
Als Regisseur beherrscht McQuarrie die Balance aus Aktion und Wort, weshalb seine Filme weder atemlos daherhecheln noch bleischwer einbrechen, wenn mal nicht geschossen oder gesprengt wird. Und als ob das nicht genug wäre, besetzt McQuarrie aufregend gut und serviert im neuen Film mit Hayley Atwell, Rebecca Ferguson, Pom Klementieff und Vanessa Kirby gleich vier profunde Schauspielerinnen in überraschungsreichen Rollen. Simon Pegg und Ving Rhames komplettieren das Hunt-Team wie gewohnt mit einem trockenen Humor, der dem Geschehen zusätzlichen Schub einimpft.
Wer den Vorgängerfilm „Fallout“ hart am Action-Optimum sah – „Dead Reckoning Teil eins“ zieht gleichwertig nach. Und ja, er macht richtig Lust auf den zweiten Teil.