Duisburg. Querbeat sind am Sonntag der Headliner beim Drei-Tage-Happening am Hochofen in Duisburg. Sie versprechen einen fulminanten Abgang.

Scheeßel, Neckarsulm, Erfurt, Duisburg: So lautet die Route von 13 Musikern von Donnerstag bis Sonntag. Ihr Name ist: Querbeat, am Ende der Woche spielt die 13-köpfige Formation aus Bonn den Rausschmeißer beim Traumzeit-Festival in Duisburg.

Mit ihrem schnellen Brasspop haben Querbeat im vergangenen Jahr unter anderem bei Parookaville und Juicy Beats auch ein größeres Publikum zum Kochen gebracht. Wir haben uns mit Sänger Jojo Berger den außergewöhnlichen Weg von Querbeat, die 2001 als Schülerband gestartet sind, dann im Karneval erfolgreich wurden und nun eine der angesagtesten deutschen Partykapellen sind, unterhalten.

Jojo Berger, vier Festivals in vier Tagen: Wisst Ihr am Sonntag noch, wo Ihr da auf der Bühne stehen werdet?

Berger: Auf jeden Fall! Auch wenn wir auf größeren Festivals, wie zum Beispiel am Donnerstag bei Hurricane, auftreten, finden wir es sehr geil, bei der Traumzeit zu spielen.

Bei Querbeatauftritten rastet das Publikum gerne mal aus – so wie letztes Jahr beim Zeltfestival Ruhr am Kemnader See in Bochum.
Bei Querbeatauftritten rastet das Publikum gerne mal aus – so wie letztes Jahr beim Zeltfestival Ruhr am Kemnader See in Bochum. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Was darf das Publikum zum Abschluss des Drei-Tage-Happenings erwarten?

Wir werden, wie immer auf der Bühne, Vollgas geben. Falls bei einigem im Publikum der Akku schon etwas leer sein sollte, versprechen wir: Wir versorgen Euch noch einmal mit Strom, fürs Herz und für die Beine. Ich denke, dass wir fürs Closing des Festivals genau die Richtigen sind. Es wird ordentlich abgetanzt!

Ihr seid zum ersten Mal bei der Traumzeit dabei und erst spät als Topact für Sonntag angekündigt worden. Wie gefällt dir das Programm?

Sehr gut! Die Indienote macht die Traumzeit zu einem besonderen Festival, vor allem bei der Kulisse im Landschaftspark Duisburg mit seinen beleuchteten Hochöfen. Schade, dass wir keine Zeit haben, schon vorher dort zu sein, wir hätten uns gerne ein paar Acts angeschaut und schaffen es hoffentlich noch, uns am Sonntag zumindest Betterov zu gönnen, der spielt ja kurz vor uns.

Querbeat gibt es seit mehr als 20 Jahren, sieben von 13 Bandmitgliedern kenne sich seit der Schule, die Besetzung ist nahezu unverändert. Ist die gelebte Freundschaft Euer wichtigster Energieträger – oder geht Ihr Euch mit so vielen Leuten im Tourbus auch mal auf die Nerven?

Das ist wie eine Klassenfahrt, meistens haben wir gute Laune. Wir kennen uns schon so lange und so gut, dass wir auch unterwegs sehr eingespielt sind. Mein Bruder ist dabei, meine Freunde: Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit denen gemeinsam Musik zu machen. Und wem es doch mal zu eng wird, kann sich bei 13 Leuten eher zurückziehen als in einer kleineren Band.

“Latin ist unsere DNA“, sagt Querbeat-Sänger Jojo Berger.
“Latin ist unsere DNA“, sagt Querbeat-Sänger Jojo Berger. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Ihr wart lange im Karneval unterwegs, seid inzwischen aber bei ganz unterschiedlichen Festivals zu sehen. Ist jetzt Schluss mit jecken Tönen?

Wir sind zwar viele Jahre auf Karnevalsveranstaltungen aufgetreten, was auch einen Vorteil hat, denn vom 11. November bis zum Rosenmontag kommt man da locker auf 200 Shows, gehörten aber nie zu den traditionalistischen Acts im Karneval. Wir haben uns als links-alternative Formation verstanden und zum Beispiel regelmäßig auf der Stunksitzung gespielt. Das Lebensfrohe, die gute Laune und das gemeinsame Feiern sind Dinge, die uns im Karneval immer gut gefallen haben – aber ohne ‘täätää’. Nun wollten wir den Stecker ziehen, aus der Routine ausbrechen und uns musikalisch weiterentwickeln.

Zum Beispiel?

Wir haben zuletzt einige Shows in Spanien gespielt, in Madrid, Barcelona und Malaga. Dort wird Karneval ganz anders als am Rhein gefeiert, eher wie in Rio de Janeiro, mit viel Fröhlichkeit und Tanz. Wir haben ja damals mit Jazz, Brass und Latin angefangen, die ersten Auftritte hatten wir mit Covern vom Buena Vista Social Club. Dieses musikalische Element wollten wir wieder mehr hervorholen und haben viel Spaß daran. Duisburg wird’s am Sonntag erleben.

Infos, Programm und Tickets

Kurz vor dem Start des Drei-Tage-Happenings am Hochofen mussten die Traumzeit-Macher eine Absage hinnehmen: Fil Bo Riva kann aus gesundheitlichen Gründen nicht in Duisburg auftreten. Wer als Ersatz spielt, steht noch nicht fest. Das Traumzeit-Festival findet von Freitag, 16. Juni, bis Sonntag, 18. Juni, im Landschaftspark Nord statt. Alle Infos zum Line-up mit genauem Timetable und Tickets auf www.traumzeit-festival.de.