Düsseldorf. Bundesfinanzminister Lindner pocht vor Vertretern der Bauindustrie in Düsseldorf auf eine Wirtschaftswende und eine Rückkehr zum Leistungsgedanken.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat die Notwendigkeit einer Wirtschaftswende betont. Deutschland sei bei der globalen Wettbewerbsfähigkeit von Rang 6 im Jahr 2014 auf Rang 24 in diesem Jahr abgerutscht, sagte Lindner bei einem gemeinnützigen Martinsessen des Bauindustrieverbandes NRW in Düsseldorf. Anstatt in Deutschland über einen bezahlten sogenannten Null-Bock-Tag zu diskutieren, sollte besser „der Gedanke der Leistungsbereitschaft neu besichtigt werden“, sagte Lindner. Deutschland habe ein im internationalen Vergleich bemerkenswert niedriges Arbeitsvolumen.

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Die Koalition streitet aktuell über den richtigen Kurs in der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Lindner hatte in einem 18-seitigen Papier eine „Wirtschaftswende“ mit einer „teilweise grundlegenden Revision politischer Leitentscheidungen“ gefordert, um Schaden vom Standort Deutschland abzuwenden. Lindner sprach von „Tagen der Entscheidung“. Die US-Wahl werde geopolitische Auswirkungen haben.

Die Bauindustrie in NRW stehe erstaunlich gut da und könne ein Beschäftigungsplus vorweisen, sagte der Präsident des Bauindustrieverbandes NRW, Daniel Strücker. Während die schwarz-grüne Landesregierung ausdrücklich gelobt wurde, gingen mahnende Worte in Richtung Berlin. Vertreter der Baubranche riefen dazu auf, die Bundesregierung müsse wieder mehr miteinander reden als übereinander. (dpa)