Leipzig. Nach einer torlosen ersten Hälfte entscheidet sich die Partie zwischen Portugal und Tschechien erst in der Nachspielzeit.
Superstar Cristiano Ronaldo ist bei seiner Rekord-EM mit Portugal erfolgreich in seine wohl letzte Jagd auf die europäische Krone gestartet. Die Mannschaft um den Ausnahmestürmer bezwang Tschechien zum Auftakt in Leipzig mit 2:1 (0:0) und unterstrich als Mitfavorit ihre Ambitionen bei der Titel-Mission - allerdings mit Mühe.
Der eingewechselte Francisco Conceicao (90.+2) und ein Eigentor von Robin Hranac (69.) verhinderten in der Schlussphase einen Fehlstart des Europameisters von 2016. Zuvor hatte Lukas Provod (62.) die Tschechen, die bis zu dem Treffer offensiv kaum in Erscheinung getreten waren, in Führung gebracht. Ronaldo muss derweil auf seinen ersten Treffer noch warten, mit dem er sich im Turnierverlauf zum ältesten EM-Torschützen krönen könnte.
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Ronaldo sichert sich mit Startelfeinsatz einen Rekord
Für den Angreifer war derweil sein Startelfeinsatz schon ein Meilenstein: Als erster Spieler stand Ronaldo bei sechs Europameisterschaften auf dem Platz. Für einen weiteren Rekord sorgte ebenfalls mit Anpfiff Ronaldos Teamkollege Pepe, der mit 41 Jahren und 113 Tagen in Portugals Anfangsformation den ungarischen Torwart Gabor Kiraly (40 Jahre und 86 Tage) als ältesten Spieler der Turniergeschichte ablöste.
Zahlreiche andere Bestmarken hat Ronaldo bereits zuvor aufgestellt. EM-Rekordspieler und -torschütze ist „CR7“ bereits. Doch auf individuellen Erfolgen liegt sein Fokus ohnehin nicht, wie er im Vorfeld klarstellte: „Es geht darum, es so gut wie möglich zu genießen, gut zu spielen und dafür zu sorgen, dass die Mannschaft gewinnt.“
Dass er auf den Turnierstart brannte, machte der Starspieler der Selecao bereits vor Anpfiff unmissverständlich klar und heizte die portugiesische Menge beim Aufwärmen an.
Portugal übt von Beginn an Druck aus
Und gleich zu Beginn tauchte Ronaldo erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum auf, traf den Kopfall jedoch nicht ideal (8.). Portugal übte weiter Druck aus, vor allem Rafael Leao sorgte über die linke Seite immer wieder für Unruhe in der tschechischen Defensive.
Die Portugiesen drängten Tschechien in einer einseitigen Partie tief in die eigene Hälfte, fanden jedoch kein Durchkommen. Nuno Mendes (17.) und Bruno Fernandes scheiterten aus der Distanz (24.), Leao rutschte wenig später bei einem weiteren portugiesischen Vorstoß nach einer Flanke von Bernardo Silva knapp vor dem Tor um Zentimeter am Ball vorbei (26.).
Lukas Provod lässt Tschechien zwischenzeitlich jubeln
Die Mannschaft von Trainer Ivan Hasek trat hingegen offensiv kaum in Erscheinung, die Partie spielte sich nun fast ausschließlich in Tschechiens Hälfte ab. Portugal konnte die erdrückend langen Ballbesitzphasen jedoch nicht effektiv nutzen. Hinten verteidigte das Team von Trainer Roberto Martinez die vereinzelten tschechischen Anläufe konsequent. Kurz vor der Pause scheiterte Ronaldo an Keeper Jindrich Stanek.
Auch im zweiten Durchgang bestimmte Portugal im nun strömenden Regen das Geschehen, einen weiteren Versuch von Ronaldo lenkte Tomas Holes (55.) über das Tor. Wenig später parierte Stanek einen Freistoß des Angreifers. Portugal drängte auf einen Treffer, blieb zunächst jedoch immer wieder in den gegnerischen Abwehrreihen hängen. Stattdessen ließ Provod, der den Ball ins linke Toreck schlenzte, die tschechischen Fans jubeln. Hranac lenkte kurz darauf den Ball jedoch unglücklich ins eigene Tor. Dann ließ der eingewechselte Conceicao den Favoriten spät nochmal jubeln.