Hattingen. Schon zum zweiten Mal binnen eines Jahres ist Hattingens St. Joseph Schauplatz eines kuriosen Diebstahls geworden - mit Folgen für Gläubige.

Böse Überraschung: Als eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in dieser Woche die Kirche St. Joseph abschließen will, sieht sie, dass unbekannte Täter zwei Opferstöcke aus dieser gestohlen haben - samt der Gelder, die sich in diesen befunden hatten. Das bestätigen der für den Kirchort in Welper zuständige Pastoralreferent, Benedikt Poetsch und Pfarrgemeinderatsmitglied Marco Scharf.

Wie hoch genau der finanzielle Schaden ist, vermag Poetsch nicht zu sagen. Er betont aber, „dass sich nicht allzu viel Geld in den Opferstöcken befunden haben dürfte, da diese regelmäßig geleert werden“. Letztmals vor dem Diebstahl, fügt Marco Scharf hinzu, sei das dabei am vergangenen Sonntag der Fall gewesen.

Anzeige gegen Unbekannt erstattet

Die ehrenamtliche Mitarbeiterin, die die Kirche am Dienstag Nachmittag abschließen will, habe ihn aufgeregt angerufen und gefragt, „ob es normal sei, dass da Opfer-Teelichter verstreut auf dem Boden herumliegen und zwei Opferstöcke verschwunden sind“, sagt Scharf. Er habe ihr gesagt, sie solle umgehend die Polizei verständigen. Inzwischen, so Scharf, habe man Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

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Marco Scharf sagt: „Wir alle wundern uns schon sehr darüber, dass dieser Diebstahl niemandem aufgefallen ist.“ Die beiden entwendeten Opferstöcke aus Metall seien ja „etwa größer und auch nicht ganz leicht“. Einer habe sich unmittelbar in Altarnähe befunden, der zweite gestohlene im Eingangsbereich am Gnadenbild der Mutter Gottes, beide seien wohl „abgeschraubt“ worden. Ein dritter Opferstock für Gedenkkerzen neben der Fatima-Madonna, fest im Mauerwerk verankert, sei unterdessen noch da.

Nicht das erste Mal, dass in St. Joseph ein solcher Diebstahl begangen worden ist

Benedikt Poetsch und Marco Scharf betonen, es sei bedauerlicherweise nicht das erste Mal, dass in St. Joseph ein solcher Diebstahl begangen worden ist. Bereits vor rund zehn Monaten wurden aus der 1929 nach Plänen der Architekten Metzendorf und Schneider erbauten Kirche zwei Opferstöcke gestohlen. Auch damals wurde Anzeige erstattet gegen unbekannt. Die Ermittlungen, so Scharf, seien inzwischen aber eingestellt

Die Kirche St Joseph Kirche in  Hattingen Welper bleibt nach den Diebstählen nun erst einmal außerhalb der Gottesdienste geschlossen.
Die Kirche St Joseph Kirche in Hattingen Welper bleibt nach den Diebstählen nun erst einmal außerhalb der Gottesdienste geschlossen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

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Während die Kirche St., Joseph nach dem ersten Opferstock-Diebstahl weiter täglich von 10 bis 15 Uhr offen blieb, zieht der erneute Diebstahl nun für die Gemeindemitglieder leider traurige Konsequenzen nach sich: Im Leitungsteam habe man sich dazu entschieden, dass die Kirche nun kurz- bis mittelfristig nur zu den Gottesdienstzeiten und um diese herum geöffnet ist.

„Wir alle wundern uns schon sehr darüber, dass dieser Diebstahl niemandem aufgefallen ist.““

Marco Scharf
Pfarrgemeinderatsmitglied

Konkret: Nur noch von jeweils etwa einer Stunde vor Gottesdienstbeginn - donnerstags um 9 Uhr und samstags um 17 Uhr - bis zu einer kurzen Zeit danach können Gläubige die Kirche besuchen. „Das ist alles andere als schön“, gesteht Marco Scharf und für etliche Bürger in Welper eine echte Einschränkung, denn das Angebot der offenen Kirche sei „sehr gut angenommen worden“.

Erste Lösungs-Ideen: eine Alarmanlage oder eine Überwachungskamera

Man hoffe aber, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden, um Diebstähle aus der Kirche St. Joseph künftig möglichst zu vermeiden, fügt Benedikt Poetsch hinzu. Erste Ideen: eine Alarmanlage oder eine Überwachungskamera.