Düsseldorf. Die Aidshilfe Düsseldorf meldet zwei Angriffe auf ihre Geschäftsstelle. Bei einer weiteren Attacke wurde ein Paket mit Kot anonym verschickt.

Die Aidshilfe Düsseldorf schlägt Alarm und meldet Angriffe auf den Verein, der seinen Sitz an der Johannes-Weyer-Straße 1 hat. So sei es in der Nacht zum 18. Juli dieses Jahres zu einem queerfeindlichen und rechtsextremen Angriff auf die Geschäftsstelle im Stadtteil Bilk gekommen. In die Glasscheiben am Hauseingang auf der Johannes-Weyer-Straße seien Nazi-Symbole gekratzt worden, darunter auch ein Hakenkreuz. Im Umfeld des Bürokomplexes seien zudem mehrere Autos und eine weitere Eingangstür mit weiteren Nazi-Symbolen zerkratzt worden. In dem Haus befindet sich noch eine Stelle für Transgender-Beratung und eine Sprachschule.

Steht das Haus im Fokus rechtsradikaler Gruppen?

„Es wird befürchtet, dass das Haus im Fokus rechtsradikaler Gruppen steht, da dort mehrere Beratungsstellen und auch eine Sprachschule angesiedelt sind“, teilte der Verein nun am Montag mit. Die Hausverwaltung habe die Sachbeschädigungen bei der Polizei angezeigt. Ein Sprecher der Polizei sagte gestern auf NRZ-Anfrage, dass zudem der Staatsschutz eingeschaltet worden sei: „Der Sachverhalt ist uns bekannt, die Ermittlungen laufen“, heißt es.

Gabriele Bischoff, Vorstandsmitglied der Aidshilfe Düsseldorf, zeigt sich erschüttert und verärgert: „Ist es ein Zeichen dieser Zeit, dass Menschen, die sich für vulnerable Gruppen einsetzen, angepöbelt und angegriffen werden? Das darf nicht sein!“

Meldungen zu queer- und fremdenfeindlichen Angriffen in Düsseldorf häufen sich

Am 2. August kam es dann laut Aidshilfe zu einem weiteren Angriff. An die Geschäftsstelle wurde von einem anonymen Absender ein Paket mit Kot gesendet. Dazu sagt Geschäftsführer Michael Intrau: „Wir behalten uns vor, den Inhalt im Labor auf Erreger untersuchen zu lassen und gegebenenfalls Anzeige wegen Körperverletzung zu erstatten. Zudem werden wir die Information zu diesem Angriff auch an den Staatsschutz übergeben.“

Die Meldungen zu queer- und fremdenfeindlichen Angriffen in Düsseldorf und in ganz Deutschland häufen sich. In Düsseldorf wurden in den letzten Monaten unter anderem eine Regenbogenbank in Gerresheim mehrfach queerfeindlich verunstaltet, Anfang Juni wurde eine Transfrau in einem Düsseldorfer U-Bahnhof angegriffen. Mitte Juni wurde ein schwules Pärchen in einer Regionalbahn attackiert. Die Aidshilfe Düsseldorf ruft Opfer solcher Gewalttaten auf, die Vorgänge öffentlich zu machen und sich damit zu wehren.