Herne. In Herne wird ein Kinofilm gedreht. Neben der Cranger Kirmes ist auch eine Kneipe Drehort. Warum der Regisseur sich für Wanne entschieden hat.
- In Wanne-Eickel wird momentan ein Film gedreht.
- Unter anderem ist eine urige Kneipe Drehort.
- Warum der Regisseur in Wanne-Eickel dreht.
Mitten in Wanne-Eickel wird derzeit ein Film gedreht. Schon vor einigen Wochen gab es deswegen Schüsse an der Poststraße – natürlich keine echten. Für weitere Szenen stand jetzt eine Kneipe in Unser Fritz im Fokus des Filmteams aus Berlin.
In dem Film „Rock ‘n’ Roll Ringo“ geht es um Ringo – gespielt von Martin Rohde – , der seinen Job als Gerüstbauer verliert und sich als Aushilfskraft auf der Kirmes durchschlägt. Dort lässt er sich von einem Schausteller dazu verführen, Karriere als Kirmesboxer zu machen - und hofft, seiner tauben Tochter einen langersehnten Traum erfüllen zu können. Auf seinem Weg von der Cranger Kirmes kommt er an der Kneipe „Schaun ma mal“ an der Unser-Fritz-Straße vorbei und kehrt dort regelmäßig ein.
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Aber warum hat sich Regisseur Dominik Galizia ausgerechnet für Wanne-Eickel und für diese Kneipe entschieden? „Ich wollte was Echtes“, sagt der 34-Jährige. Die Kneipe habe durch ihren Look überzeugt. Er und sein Team hätten sich jede Kneipe in Herne angeschaut, aber diese habe alle am meisten überzeugt. „Hier steckt so viel Herzblut drin.“
Film in Herne: Schausteller spielen sich selbst
Dass er sich für die Cranger Kirmes als Drehort entschieden hat, habe einen einfachen Grund: „Ich wollte auf der größten Kirmes im Ruhrgebiet drehen.“ Die Industrie hier habe definitiv eine gewisse Schönheit. „Ich wollte alles mitnehmen, was dazu gehört.“ So habe das Team ebenfalls in Gelsenkirchen an einer Zeche gedreht und auch in Herne gab es bereits Drehorte. Beispielsweise an der Poststraße – dort wurden besagte Schussszenen gedreht.
Die Szenen auf der Kirmes seien besonders authentisch, sagt der Regisseur. Denn: Einige Schaustellerinnen und Schausteller spielten sich selbst – beispielsweise in der Boxbude. „Wir sind unendlich dankbar, dass wir auf der Kirmes ohne Probleme drehen dürfen“, sagt Galizia. „Schließlich waren die Schausteller alle noch mitten in den Aufbauarbeiten.“
Für die Stammkundinnen und -kunden der Kneipe ist der Dreh etwas ganz Besonderes: „Sowas erlebt man nicht jeden Tag“, sagt einer von ihnen, der als Komparse mit dabei ist. Als die Anfrage für den Dreh kam, habe Aris Gigas, Inhaber der Kneipe, nicht lange überlegen müssen. „Das ist mal was anderes, habe ich mir gedacht“, erzählt er. Einen Drehtag hat das Team in der Kneipe bereits hinter sich. Da dauerte alles länger als gedacht – von 16 Uhr bis 1 Uhr nachts. „Man kann sich gar nicht vorstellen, wie lange es dauert, bis eine einzelne Szene gedreht ist“, sagt Mario Brinkel. Das alles sei sehr aufregend, „keine Frage“.
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Dritter Film von Dominik Galizia
Mit etwa 30 Leuten ist das Team von der Produktionsfirma „Mutter & Vater Film“ aus Berlin im Ruhrgebiet vor Ort, um den Film zu drehen. Zu sehen sein wird er voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres auf den deutschen Kinoleinwänden.
Es ist bereits der dritte Film von dem jungen Regisseur, der gebürtig aus Trier kommt und inzwischen in Berlin lebt. Im Alter von 26 Jahren drehte er seinen ersten, vollkommen unabhängig finanzierten Langspielfilm „Figaros Wölfe“, bei dem er als Drehbuchautor, Produzent und Regisseur tätig war. „Figaros Wölfe“ feierte seine Premiere auf dem Fantasy Filmfest im September 2017 in Berlin. „Heikos Welt“ ist sein zweiter Spielfilm, er feierte seine Premiere im Sommer 2021 beim Filmfest München. Mit dem Film „Heikos Welt“ ist er „durchgestartet“, wie es die Gäste der Kneipe in Unser Fritz stolz erzählen.