Hagen. Vorsicht Autofahrer: Kinder können immer schlechter Rad fahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer. Ihre Fähigkeiten haben sich seit 1997 deutlich verschlechtert.
Autofahrer müssen verstärkt aufpassen. Denn die Radfahr-Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter haben sich im Vergleich zu einer Vorgängerstudie aus dem Jahr 1997 erheblich verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer.
An der Untersuchung teilgenommen hatten 368 Institutionen, die die Radfahrausbildung durchführen und die etwa 205 000 Kinder im letzten Schuljahr bis zur Radfahrprüfung begleitet haben. 22 Prozent der Befragten gaben an, dass die Anzahl der Kinder, die Auffälligkeiten durch mangelnde Körperbeherrschung aufwiesen, erheblich zugenommen hat. 1997 gaben dies nur 3 Prozent an.
Gefälle zwischen Stadt und Land
Vor allem Großstadtkinder zeigten Defizite bei der Fahrsicherheit auf, aber auch in ländlichen Regionen verschlechterten sich die Ergebnisse. Nicht besonders gut abgeschnitten haben zudem Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund. Zudem fiel auf, dass Kinder, die schlecht Rad fahren, oft auch nicht schwimmen können.
Vermehrt zum Gleichgewichtsproblem werden für viele Kinder das Spurhalten, Abbiegen, sicheres Bremsen oder einhändiges Fahren. Grund für die schlechte Körperbeherrschung ist demnach vor allem mangelnde Bewegung und zu wenig Förderung durch die Eltern.
„Die Motorik hat in den vergangenen Jahren merkbar nachgelassen. Wir versuchen schon lange, dem entgegenzuwirken”, sagt auch Burkhard Nipper, Geschäftsführer der Landesverkehrswacht NRW. Die Verkehrssicherheitsberater in NRW geben Kindergärten Bewegungstipps, wie zum Beispiel Gleichgewichtsspiele, die die Körperbeherrschung der Kinder verbessern sollen. „Die Kinder müssen sich generell mehr bewegen”, fordert Nipper.