Hamburg (dpa/tmn). Angenommen, jemand sackt vor Ihren Augen in sich zusammen, ist bewusstlos - Kreislaufstillstand. Hätten Sie in so einer Situation noch das Wissen aus dem letzten Erste-Hilfe-Kurs parat?
Auf dem Weg zum Führerschein ist der Erste-Hilfe-Kurs Pflicht. Und danach? Wird es nicht aufgefrischt, verblasst das Wissen rund um die Wiederbelebungsmaßnahmen bei vielen Menschen. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse.
Demnach haben 96 Prozent der Befragten ab 18 Jahren mindestens einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Doch bei gut jedem und jeder Vierten liegt der letzte Kurs schon mehr als 20 Jahre zurück (26 Prozent).
Mit Folgen: 26 Prozent dieser Personen gaben an, nicht zu wissen, was sie bei einer Herzdruckmassage machen müssten. 61 Prozent haben zumindest eine ungefähre Ahnung, 13 Prozent wissen es nach eigener Einschätzung auch nach mehr als zwei Jahrzehnten noch genau.
Zum Vergleich: Unter denjenigen, die in den vergangenen zwei Jahren ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, gaben 80 Prozent an, das Vorgehen einer Herzdruckmassage genau zu kennen. Die restlichen 20 Prozent wissen es demnach zumindest ungefähr.
Darauf kommt's bei der Herzdruckmassage an
Und was genau ist nun wichtig bei einer Herzdruckmassage? Diese Maßnahme kommt laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zum Einsatz, wenn eine Person bewusstlos und keine Atmung zu hören oder zu sehen ist. Was man dann als Erstes tun sollte: Den Notruf 112 wählen.
Bis die Rettungskräfte eintreffen, sollte man als Ersthelferin oder Ersthelfer eine Herzdruckmassage durchführen. Dafür kniet man sich neben die betroffene Person auf Höhe des Brustkorbs. Nun wird ihr Oberkörper freigemacht, zum Beispiel das Hemd aufgeknöpft.
Dann legen Ersthelfer den Ballen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs, den Ballen der anderen Hand darauf. Sie strecken beide Arme und drücken senkrecht von oben auf den Brustkorb, fünf bis sechs Zentimeter tief. Laut DRK sollte man so 100- bis 120-mal pro Minute drücken - bis die Rettungskräfte eintreffen.
Für die Forsa-Umfrage wurden vom 11. April bis zum 2. Mai 2023 1400 Personen befragt. Sie soll repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland sein.