Berlin (dpa/tmn). Machen wir uns nichts vor: Will man mit dem Rauchen aufhören, muss man seine gesamte Willenskraft zusammenkratzen. Mit diesen Tipps wird das etwas einfacher.

Jetzt eine Zigarette! Wer mit dem Rauchen aufhört, erwischt sich - zumindest in der ersten Zeit - immer wieder bei diesem sehnsuchtsvollen Gedanken. Leicht ist ein Rauchstopp nie. Drei Dinge, die den Weg in eine kippenfreie Zukunft leichter machen:

1. Neue Rituale für typische Situationen finden

Wer raucht, kennt das: Die Zigarette ist eng an bestimmte Situationen geknüpft. Sie gehört einfach dazu beim Warten, nach dem Essen, wenn einem gerade alles über den Kopf wächst.

Will man also mit dem Rauchen aufhören, sollte man in diesen Momenten als Alternative zur Kippe genussvolle Rituale einbauen. Ideen dafür gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrem Portal rauchfrei-info.de.

Wer Wartezeit überbrücken muss, kann zum Beispiel Fotos auf dem Handy aussortieren, neue Rezepte recherchieren, ein paar Seiten in einem Buch lesen oder bewusst atmen. Und nach dem Essen? Statt einer Zigarette kann das ein guter Kaffee oder Tee sein oder ein Stück dunkle Schokolade. Wer nervös wird, kann mit einem Anti-Stress-Ball oder einem Kugelschreiber die Hände beschäftigen und sich so ablenken.

2. Sich auf die Vorteile fokussieren

Zum Beispiel, dass man sich dank des Rauchstopps einen schönen Urlaub zusammensparen kann. Wer eine Schachtel mit 20 Zigaretten am Tag raucht und aufhört, hat nach einem Jahr rund 2500 Euro mehr auf dem Konto. Die individuelle Ersparnis kann man sich mithilfe eines Rechners auf rauchfrei-info.de ausrechnen.

Anderen hilft es vielleicht mehr, sich bewusst zu machen, wie stark die Gesundheit profitiert - oder dass die lästige gelbliche Färbung der Fingernägel endlich nachlässt.

3. Nikotinersatzprodukte nutzen

Mit dem Rauchstopp kommen bei vielen Entzugssymptome wie Unruhe oder Konzentrationsprobleme. Der Körper vermisst das Nikotin, an das er sich gewöhnt hat.

An diesem Punkt setzen Pflaster, Pastillen und Kaugummis mit Nikotin an. Durch sie gelangt Nikotin in den Körper, was die Entzugssymptome abfedern soll. Die rund 4000 weiteren Schadstoffe einer Zigarette spart man sich aber. Mit der Zeit kann man die Dosierung der Ersatzprodukte herunterfahren - und irgendwann komplett darauf verzichten.

Die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 1/2023) hat wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von 12 Nikotinersatzprodukten ausgewertet und kommt zur Einschätzung: Die Produkte erhöhen die Chance, dass man tatsächlich von der Zigarette loskommt.

Man sollte aber wissen: Während das Nikotin aus der Zigarette binnen Sekunden im Gehirn ankommt und Wohlgefühl auslöst, dauert das bei Ersatzprodukten länger. Und auch sie können abhängig machen.

Welches Produkt eignet sich am besten? Pflaster haben laut „Öko-Test“ den Effekt, dass sie den Nikotinspiegel konstant halten und plötzliche Entzugssymptome vermeiden. Kaugummis oder Pastillen wirken allerdings schneller als Pflaster - und sie geben das Gefühl, „etwas zu tun“. Die Produkte lassen sich auch kombinieren.