Köln (dpa/tmn). Dass bei ganz kleinen Babys die Nahrung in die Speiseröhre zurückfließt, ist nicht selten und legt sich meist. Ein Reflux bei Kindern kann aber auch krankhaft sein und sollte behandelt werden.
Was ist noch normal und was könnte auf eine Krankheit hindeuten? Das ist für Eltern oft schwer zu erkennen. Folgendes Verhalten kann bei einem Säugling auf die sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit hinweisen: Überstrecken beim Füttern, Unruhe, mangelnde Gewichtszunahme und Nahrungsverweigerung.
Bei älteren Kindern gleichen die Beschwerden denen von Erwachsenen, die unter einem Reflux leiden: Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein und Hochkommen von Nahrung. So erklärt es Herman Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Magensäure gelangt in Speiseröhre
Weil bei einem Zurückfließen des Mageninhalts immer wieder Magensäure in die Speiseröhre gelangt, kann sie dort längerfristig Entzündungen, Veränderungen und Vernarbungen verursachen.
Wurde tatsächlich eine gastroösophageale Refluxkrankheit festgestellt, sollten Eltern bei Säuglingen erst einmal öfter kleinere Mahlzeiten geben. Außerdem kann die Nahrung angedickt oder eine spezielle Kost gegeben werden.
Fettarm und nicht zu spät essen
Sind die Kinder schon älter, sollten sie auf ein gesundes Gewicht achten und kalorienreiche, fetthaltige und umfangreiche sowie späte Mahlzeiten vermeiden. Auch ein Schlafen auf der linken Seite oder ein erhöhtes Kopfteil können die Beschwerden lindern.
Hilft all das nicht, müssen Medikamente gegeben werden. Und sehr selten kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein.