Essen. Ein kräftiges Orkantief ist auf die Küsten Westeuropas getroffen. Auch in NRW wird es stürmisch - das sind die aktuellen Wettervorhersagen.

  • Der Sturm „Éowyn“ ist in der Nacht zu Freitag in Irland und Großbritannien auf Land getroffen.
  • Auch NRW bekommt die Ausläufer des Sturms zu spüren.
  • Das sind die aktuellen Wettervorhersagen für NRW.

Mehr als 560.000 Gebäude in Irland und Großbritannien sind wohl ohne Strom, der Sturm „Éowyn“ ist in der Nacht auf Land getroffen. Es wurden Windgeschwindigkeiten von 183 Kilometer die Stunde gemessen. Nach Angaben von Wissenschaftlern könnte er einer der stärksten Stürme werden, die die Länder erlebt haben. Für Irland gilt auch am Freitag landesweit die höchste Warnstufe.

Auch in NRW wird das Tiefdruck-Gebiet zu spüren sein, allerdings erreichen das Bundesland nur die Ausläufer.

Von einer „ernsthaften Bedrohung“ oder einer „intensiven Lage“ wurde schon vor mehreren Tagen auf Internetportalen gewarnt. Ganz so schlimm sehen die Vorhersagen des DWD aber nicht aus.

Sturm in NRW: Zwischen sechs bis acht Windstärken möglich

Stürmisch wird es in NRW aber allemal. Seit der Nacht auf Freitag frischt der Wind auf. „Es wird starke Böen geben“, erklärt Meteorologe Matthias Ohnheiser vom DWD in Essen. Tagsüber seien Windstärken zwischen sechs und sieben, im Bergland und exponierten Lagen auch bis zu acht Windstärken möglich. »Lesen Sie dazu: So machen Sie Ihr Haus wetterfest.

Sturm Eowyn - Irland und Großbritannien
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 183 Kilometern die Stunde ist Sturm „Èowyn“ in der Nacht auf Freitag auf Irland getroffen. © DPA Images | Mark Cosgrove

Im südwestlichen Bereich NRWs - wie zum Beispiel rund um Brilon - gilt laut DWD die Warnstufe Orange von 8 bis 20 Uhr. Oberhalb von 600 Metern kann es zu Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilometern die Stunde kommen (Windstärke 8). In exponierten Lagen kann der Wind bis auf 85 Kilometer die Stunde auffrischen (Windstärke 9). Auch rund um Euskirchen und Aachen gilt die Warnstufe Orange.

In weiten Teilen des Ruhrgebiets und in Ostwestfalen gilt die Warnstufe Gelb. So gilt zum Beispiel in Dortmund eine Warnung vor Windböen bis zu 55 Kilometer die Stunde. Die Warnung gilt von 11 bis 20 Uhr.

Doch der Wind lässt in der Nacht auf Samstag schon wieder nach. Insgesamt wird uns wohl nur der Rand des Sturmtiefs treffen. Der Experte stellt zudem klar: „Es kommt eine normale Wetterlage auf uns zu. Solche Sturmlagen haben wir im Winter jeden Monat ein bis zwei Mal mindestens“.

Temperaturen in NRW werden steigen

Die Temperaturen in NRW werden übrigens deutlich milder. Für NRW rechnen die Experten beispielsweise mit acht bis elf Grad am Freitag. Im Südwesten Deutschlands sind laut DWD sogar Werte bis zu 15 Grad möglich. Am Samstag sollen die Höchstwerte zwischen sieben und 10 Grad liegen.

Windgeschwindigkeiten erklärt

Die Geschwindigkeit von Wind wird nach der sogenannten Beaufort-Skala gemessen. Diese wurde 1806 von dem englischen Admiral Francis Beaufort entwickelt.

Die Windgeschwindigkeit null wird als Windstille bezeichnet. Rauch würde senkrecht aufsteigen.

Bei der Windstärke eins ist ein leiser Luftzug spürbar bei ein bis fünf km/h. Bei aufsteigendem Rauch wäre die Windrichtung erkennbar.

Eine leichte Brise mit bis zu bis 11 km/h wird als Windstärke zwei kategorisiert. Dabei würden sich Blätter bewegen.

Die Windstärke drei nennt man schwache Brise. Bis 19 km/h können dünne Zweige bewegen.

Mäßiger Wind bis 28 km/h hebt Staub oder loses Papier. Das entspricht der Windstärke vier.

Bei Windstärke fünf weht eine frische Brise bis 38 km/h. Kleine Bäume wurden anfangen zu schwanken.

Die Windstärke sechs beschreibt starken Wind mit einer Geschwindigkeit bis 49 km/h. Dabei wären Regenschirme schwer zu halten und auch starke Äste würden schwanken.

Bis zu 61 km/h sind bei Windstärke sieben möglich. Beim sogenannten steifen Wind sind fühlbare Hemmungen beim Gehen möglich, ganze Bäume bewegen sich.

Ab Windstärke acht brechen Äste von Bäumen ab. Bis zu 74 km/h sind bei diesem stürmischen Wind möglich.

Bei Windstärke neun spricht man von einem Sturm. Bis zu 88 km/h sind möglich. Es kann zu kleineren Schäden an Häusern kommen, weil zum Beispiel Ziegel herunterfallen.

Die Windstärke zehn bezeichnen Fachleute als schweren Sturm. Bei bis 102 km/h kann es zu größeren Häuserschäden kommen, Bäume können brechen.

Ein orkanartiger Sturm mit bis 117 km/h ist bei Windstärke elf erreicht. Es kann zu entwurzelten Bäumen kommen, Sturmschäden verbreiten sich.

Bei Windstärke zwölf spricht man von einem Orkan. Es kann schwere Verwüstungen geben.

Quelle: Deutscher Wetterdienst