Eine OGS-Planung nach rein mathematischen Gesichtspunkten geht an den Bedürfnissen der Hagener Elternschaft vorbei.
Die Verfügbarkeit von OGS-Plätze an den Hagener Grundschulen wird zunehmend zum Politikum. Während die Verwaltung permanent versucht vorzurechnen, dass die Zahlen gar nicht schlecht aussehen, wird die Warteliste enttäuschter Eltern kaum kürzer. OGS-Ausbau ist kein Thema für Mathematiker.
Der fatale Eindruck der Bezirksregierung unterstreicht das Mangeldilemma. Dabei handelt es sich nicht bloß um ein Kommunikationsproblem, sondern in der Arnsberger Schulaufsicht hat sich der Eindruck verfestigt, dass der in Hagen zur Schau gestellte OGS-Aktionismus eher den Stillstand kaschiert.
Zumindest geht die Hagener Ausbaudynamik komplett an den Bedürfnissen der Eltern vorbei. Wenn im Jahr 2018 von den neu geschaffenen Plätzen lediglich 18 einen Abnehmer finden, entspricht dies einer planerischen Bankrotterklärung. Mütter und Väter bringen ihren Nachwuchs eben an keine Schule fern der Heimat und der Freunde aus der Nachbarschaft, nur weil es dort einen OGS-Platz gibt.
Es wird höchste Zeit, das Thema bedarfsgerecht – also dort, wo die Wartelisten am längsten sind – mit kreativen Kompromisslösungen voranzutreiben. Denn aus den Kitas drängen in den nächsten Jahren deutlich mehr Kinder nach. OGS darf in einer familienfreundlichen Stadt kein Aussitzthema werden.