Warstein. Seine hohen Ansprüche an die eigene Manschaft und das Unbehagen über den keineswegs berauschenden 39:29-Sieg gegen Lössel, realitivierten sich für VfS-Trainer Heinz Thomanek am Sonntagbend beim Blick in die vollständige Tabelle der Handball-La

"Eigentlich ein Spieltag, bei dem es für uns gut gelaufen ist", stellte der stets vom sportlichen Perfektionismus getriebene Coach beruhigt fest.

Weil die von ihm in der Vorwoche noch bewunderte HSG Gevelsberg die ersten beiden Saisonpunkte nach dem 23:24 in Letmathe liegen ließ, der Soester TV II mit 33:36 in Schüren strauchelte und der TV Arnsberg beim 29:25 über den ASC Dortmund zur alter Stärke zurückfand, befindet sich das Thomanek-Team eine Woche vor dem Topduell beim TV Schwitten dank der nunmehr 8:4-Zähler als Tabellendritter in einer vielversprechenden Ausgangslage.

Während Heinz Thomanek den Sonntag zum spähenden Ausflug nach Schüren nutzte, reiste VfS-Keeper Michael Mostardt - ausgerüstet mit Aufnahme-Bänder der vereinseigenen Video-Kamera - zur Partie des kommenden Kontrahenten in die Mendener Kreissporthalle. Den Mitschnitt der 60 Minuten des 31:26-Erfolges vom neuen Tabellenführer Schwitten gegen TuS Ferndorf II will der Torwart heute seinem Trainer zur weiteren Analyse überlassen.

Mostardts eigene Erkenntisse aus dem "Spionage-Auftrag" lassen nur tendenzielle Schlüsse zu: "Die Schwittener haben einen überzeugenden Sieg eingefahren. Ihr Spielertrainer ist im Rückraum der Dreh- und Angelpunkt. Auch ein guter Keeper steht bei denen zwischen den Pfosten."

Aber der hieß gegen Ferndorf nicht Klaus Schankowski (Ex-Oberliga-Schlussmann von TuRa Bergkamen), sondern überraschenderweise Michael Harnischmacher, Bruder des ebenfalls gefürchteten Torschützen Thomas Harnischmacher. Mostardt: "Harnischmacher hat im Tor über 60 Minuten durchgespielt und Ferndorfs Spielertrainer Schierbaum zwei Siebenmeter weggenommen, was relativ entscheidend war."

Deshalb glaubt Warsteins Torsteher: "Wir werden da ein schwieriges Spiel vor uns haben. Die Schwittener sind eindeutiger Favorit." Auch Heinz Thomanek ist das bewusst: "Mit den Neuzugängen Thomas Birk von Bergkamen und Philipp Trattner aus Sundwig sind die auf weiteren Positionen ausgezeichnet besetzt."

Das Hauptaugenmerk, erklärt Michael Mostardt, müsse aber auf dem im Rückraum zwischen linker und zentraler Position variierenden Spielertrainer Timo Knez gelegt werden. Mostardt: "Das ist der Kopf der ganzen Mannschaft. Den müssen wir in der Deckung in den Griff kriegen und im Gegensatz zu Ferndorf müssen wir vorne die Chancen besser nutzen, wenn wir uns was ausrechnen wollen."