Hagen. Gleichzeitig großer Fan von Schalke 04 und Borussia Dortmund sein: Was für Fußballanhänger aus dem Revier schier undenkbar ist, klappt bei Zach Freeman mühelos. Auch sonst gehen die Interessen des US-Korbjägers weit über Basketball hinaus. Per Inte

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In der Nacht nach dem mühelosen Phoenix-Pokalsieg gegen die Hertener Löwen saß Zach Freeman schon wieder am Computer und bastelte an "Zach's Blog". Brandaktuell wollte der Amerikaner auch Freunde und Verwandte daheim in Bloomington im US-Bundesstaat Illinois - zwei Stunden südlich von Chicago - an seinen sportlichen Erfolgen teilhaben lassen. Tags darauf ergänzte er den Tagebuch-Eintrag noch mit dem WP-Spielbericht. "Ein guter Weg, um mit zu Hause in Verbindung zu bleiben", schätzt der 22-jährige "Blogger" die Vorzuge des Internets. Zumal auf Freeman, der vor seinem Engagement in Hagen noch nie in Übersee war, an seiner ersten Profistation viel Neues einstürmt.

Er dokumentiert es in seinem Blog multimedial, stellt Bilder von seinem Appartement in der Mollstraße - mit rosa Badezimmer-Kacheln - ebenso ein wie Schnappschüsse von den ersten Ausflügen mit den neuen Teamkollegen. Und dank der Fotos von zentralen Hagener Punkten - Volme-Galerie, Fun-Park und Ischelandhallen-Kabine - können sich die Freemans in den USA, etwa der drei Minuten jüngere Zwillingsbruder Andrew, auch ein gutes Bild von Zach's neuer Wirkungsstätte machen. Und von den Versuchungen - in Form von Lakritz-Schlümpfen - und Gefahren, die im fernen Westfalen drohen. Etwa an der Tankstelle. "Ich werde mich nie wieder über die Benzinpreise daheim beschweren", bekennt Freeman, nachdem er einen Preis von 7,20 Dollar für die Gallone (knapp 4 Liter) an Hagener Zapfsäulen errechnet hat. In den USA zahlt man etwa drei Dollar.

Besonders beeindruckt hat den 2,02-m-Mann das Menschen-Katapult, mit dem er im Hestert-Freibad ins Becken befördert wurde, ein kurzes Video dokumentiert den kapitalen Bauchklatscher. "Bei uns gibt es ja schon rasante Achterbahnen", sagt Freeman, "aber so etwas habe ich noch nie gesehen." Was bisher auch noch für ein Fußball-Bundesligaspiel gilt, doch das soll sich ändern. Denn seit der WM in Deutschland vor Jahresfrist ist Freeman bekennender Fan des "Soccer".

Fan von Schalke und BVB Dass Hagen diesbezüglich nur Sechstklassigkeit vorzuweisen hat, hat er schon erkannt, umso mehr reizt ihn der Besuch von Dortmunder WM-Stadion und Schalke-Arena. Auch wenn er weiß, dass man eigentlich nicht Anhänger beider Erzrivalen sein kann. "Das ist so, als wenn man bei uns gleichzeitig zu Chicago Cubs und St. Louis Cardinals halten würde", vergleicht er es mit der US-Lieblingssportart Baseball. Mit Per und Philip Günther will er mal nach Gelsenkirchen, auch BVB-Interessierte werden sich bei Phoenix finden lassen.

Die Integration in Hagen verlief so mühelos, zumal Kyle Jeffers, Adam Baumann und Philip Günther direkte Nachbarn sind. "Ich dachte, es würde schwerer", gibt der Jung-Profi zu, der erst in seinem letzten Jahr am NCAA3-College Wesleyan an eine Basketball-Karriere gedacht hat. Er habe auch Angebote von sportlich renommierten NCAA1-Colleges gehabt, sagt Freeman, der später als Lehrer wirken will: "Aber mir war die akademische Ausbildung wichtiger." Erst als sein Team die US-Endrunde seiner Division erreichte und im gesamten Land erfolgreich war, begann er über eine sportliche Laufbahn nachzudenken. Keine dumme Idee, denn bei Phoenix ist er schnell eine feste Größe geworden. Und in "Zach's Blog" konnte Freeman bisher fast ausschließlich über Erfolge berichten. . .

Zach's Blog ist erreichbar unter http://web.mac.com/freem2/iWeb/Site/Blog/Blog.html