Olpe. (rk) Über hochrangigen Besuch konnte sich das Christliche Jugenddorf (CJD) in Eichhagen freuen: eine achtköpfige Delegation, bestehend aus Direktoren, Kommandanten und Leitern pädagogischer Berufsbildungseinrichtungen war aus Polen angereist, um ..

... die Arbeit im Dorf und die deutschen Fördermöglichkeiten für benachteiligte Jugendliche kennenzulernen.

Unter dem Konferenz-Motto "Berufsbildung der benachteiligten Jugendlichen in Polen und Deutschland - Zukunftsperspektiven" hatten die Gäste vier Tage lang Zeit, das Jugenddorf kennen zu lernen und Werkstätten und Internatsbereich zu besuchen.

"In Polen gibt es kaum Förderprogramme für lernbehinderte Jugendliche - obwohl der Bedarf groß ist", erklärte Adriana Goncezewicz, die beim CJD Ansprechpartnerin für internationale Arbeit ist. Lediglich die freiwilligen Arbeitsbrigaden (OHP) böten Jugendlichen die Chance, einen Beruf zu erlernen. Das polnische Bildungsministerium unterstütze daher Bestrebungen, in Polen ebenfalls ein Jugenddorf in Pila (Nordwestpolen) zu gründen. "Das Interesse an unserem Jugenddorf ist riesengroß", freut sich Adriana Goncezewicz.

Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, ob und wie deutsche Strukturen auf die polnische Bildungsrealität übertragen werden können. Diese sei schließlich grundsätzlich anders als in Deutschland, gibt Jugenddorfleiter Dieter Sander zu bedenken. Zudem unterschieden sich die Aufgabengebiete von deutschen Sonderpädagogen stark von denen ihrer polnischen Kollegen.

Entsprechend vage muten daher die Ergebnisse der Konferenz an. "Es sind viele Fragen offen" resümiert der Jugenddorfleiter. Einig seien sich die Konferenz-Teilnehmer aber, Kontakt und Zusammenarbeit weiter auszubauen. Sander: "Ich denke vor allem an Unterstützung bei der Weiterbildung und Qualifikation der Pädagogen".