Olpe. Nix mit "Hallo, Olpe! Seid ihr gut drauf?" Nein. Der Geheimtipp der Commedian führte anderes im Schilde. Er wollte einfach nur ein paar Stunden quatschen über dies und das, lustig sein, Gründliches und Unergründliches thematisieren. ...

... "Egal, gibt's nicht", sagt er in seiner Show. Schließlich muss über alles ja mal geredet werden. Hennes Bender, gerade mal 40 geworden, war der letzte, der beim Olper Kultursommer 2008 auftrat, aber nicht das Letzte. Er war der Hammähr!

Bender hatte es am Sonntagabend leicht in Olpe. Die Halle leider nur mäßig gefüllt, was ein absoluter Fehler war. Also, Olper, aufgepasst. Wenn dieser kleine Furz, seine Maße liegen deutlich unter denen von Peter Maffay, nächstes Jahr noch einmal nach Olpe kommen sollte, oder wenn die Möglichlichkeit sich ergibt, ihn irgendwoanders in der Republik zu sehen: Unbedingt hingehen. Es lohnt sich. Also, noch einmal: Bender hatte es leicht in der Stadthalle. Die, die da waren, auch in der zweiten Reihe, zeigten keine Scheu, ihm beim warming up die Bälle zuzuspielen - oder besser gesagt, ihm die Stange zu halten. Und das passte ihm gut in den Kram. Der gebürtige Bochumer, der dort Abitur machte und in Querenburg an der Ruhr-Uni Film- und Fernsehwissenschaften studierte und auch noch mit Magister abschloss, ließ nichts aus. Die Bahn, die Fahrkarten, den Grönemeyer, dat Ruhrdeutsch, die verkommene Sprache bei der Bäckereifachverkäuferin, den Comedy-Quatsch-Club in Berlin und seine dortige Begegnung mit Roland Koch und seine zweite beim Hessentag. Oh, Gott!

Das Fantastische von dem rd. 1,60 m kleinen Schnodder: Bei all seinen Comedy-Angriffen bewahrte er Contenance. Durchgehend. Das macht den wahren Könner aus. Jemanden, der mit Sprache umzugehen versteht, der bewusst kein politischer Kabarettist sein will, sondern sich selbst und die Dinge, die ihn stören, mit verbaler Artistik so fokussiert, dass andere lachen. Großes Bravo. Hennes, bitte! Unbedingt wiederkommen!