Berlin. Hobbygärtner sollten im Bezug auf ihre Pflanzen lieber dem Wetterbericht als alten Bauernregeln vertrauen. Denn der Winter fällt jedes Jahr anders aus. So können Hobbygärtner frostempfindliche Pflanzen bereits im April nach draußen setzen. Bei Frost sollten sie jedoch wieder geschützt werden.

"Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist." Laut dieser und ähnlich lautender Bauernregeln müssen Hobbygärtner in Deutschland noch bis Mitte Mai mit Spätfrösten rechnen. Erst nach den Namenstagen der sogenannten Eisheiligen vom 11. (Mamertus) bis zum 15. Mai (Sophie) ist diese Gefahr in der Regel gebannt. Doch so deutlich wie früher ist diese Datumsgrenze heute nicht mehr, sagte Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin im Gespräch mit dem dpa-Themendienst. "Das Klima hat sich so stark verändert. Man kann man sich heute nicht mehr auf die Eisheiligen verlassen."

So fällt der Winter jedes Jahr anders aus, auch Regionen sind unterschiedlich betroffen. "Während wir in diesem Jahr in Deutschland vielerorts gar keinen richtigen Winter hatten, war er zum Beispiel in Nordamerika richtig dramatisch", erläuterte Van Groeningen. Zugleich zog der Frühling in diesem Jahr hierzulande ungewöhnlich früh ein, was Auswirkungen auf das Wachstum im Garten hat. Überall blüht es bereits, Bäume treiben schon kräftig aus.

Viele frostempfindliche Pflanzen ins Freie bringen

Hobbygärtner könnten daher schon im April viele frostempfindliche Pflanzen ins Freie bringen, sagt Van Groeningen. Die Gartenexpertin rät, grundsätzlich eher dem Wetterbericht zu vertrauen als alten Bauernregeln. "Die Prognosen sind heute ja recht gut."

Bei gutem Wetter kommen die Kübelpflanzen aus dem Winterlager ins Freie und gedeihen im Sonnenschein. Wird aber für die Nächte wieder Frost angesagt, bringen Hobbygärtner empfindliche Pflanzen einfach wieder in das Haus oder eine Garage. Oder sie rücken sie dicht an eine Wand oder werfen ein schützendes Vlies darüber. (dpa)