Essen. Das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach erlebt eine Renaissance. Doch Unterschiede werden beim Komfort der Generationen sichtbar: Vor allem beim Bad macht sich dies bemerkbar. Zum “Tag des Bades“ zeigen Profis wie aus der Nasszelle ein barrierefreier Wohlfühlraum werden kann.
Das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach ist kein alter Hut. Denn diese Wohnform erhält durch moderne Gebäudeaufteilungen derzeit eine echte Renaissance. Die Unterschiede zeigen sich im Komfort für alle Generationen. Das wird in keinem anderen Raum so deutlich wie im Bad.
Zwar wird es immer noch vorkommen, dass die Großmutter ihrer Enkelin von früher vorschwärmt, wo gefühlt bekanntlich vieles besser war. Wenn sie dabei aber in der bequemen, tiefer in den Boden eingelassenen Doppelsitzer-Badewanne mit Massagedüsen liegt und auf das höhenverstellbare WC, die bodenebene Dusche mit Sitz und die formschönen Stangen, die sicheren Halt gewähren, blickt, wird das Badezimmer der Gegenwart ganz sicher kein Opfer des verklärten Vergleichs mit der Vergangenheit.
Bundesweiter "Tag des Bades"
Früher war eben nicht alles besser. Was beachtet werden sollte, um die einstige Nasszelle in einen barrierearmen Wohlfühlraum für die ganze Familie zu verwandeln, zeigen die Fachausstellungen der Bad-Profis anschaulich. Heute laden sie zum bundesweiten „Tag des Bades“ ein. Wer sich bei dieser Gelegenheit über die Möglichkeiten eines solchen Generationenbades informiert, stellt schnell fest, dass von dringenden Verbesserungen für die Älteren meist auch die jüngeren Nutzer profitieren. Den einen bieten sie die ganz konkrete Chance, die Körperpflege länger ohne fremde Unterstützung zu bewältigen.
Die anderen freuen sich über den zusätzlichen Komfort. Barrierefreiheit ist aus Sicht von Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), bei der Badplanung ein immer wichtigeres Thema – nicht nur, aber auch aufgrund der demographischen Entwicklung und des damit verbundenen stetig steigenden Anteils älterer Menschen. Bedacht werden sollte dieser Faktor über sowohl für ein Generationenbad als auch bei der Gestaltung des Bades für die Generation 50plus.
Planen mit Weitsicht
Planen mit Weitsicht sei hier gefragt, wenn gedanklich schon heute die möglichen Probleme von morgen gelöst werden sollen. Öffnet sich beispielsweise die Badezimmertür nach außen in den Flur, sind die Böden rutschfest, ohne Stolperfallen und die Bewegungsflächen vor den jeweiligen Sanitärelementen ausreichend, dann lassen sich zusätzliche Hilfsmittel bei Bedarf rasch und ohne größere Umbauarbeiten ergänzen und gegebenenfalls auf eine neue Lebenssituation ausrichten.
Zu den Produkten, die laut VDS Freiheit und zugleich Sicherheit schaffen und für alle Altersgruppen gleichermaßen begehrenswert sind, zählen unter anderem: flache Waschbecken, vor denen man bequem sitzen kann, Kippspiegel, bodengleiche Duschen mit nach außen öffnender Tür, höhenverstellbare WCs mit Duschfunktion, Thermostat-Armaturen mit Heißwassersperre und Oberflächen, die sich nicht erhitzen, selbstschließende elektronische Armaturen, sowie fest fixierte Möbel ohne Ecken und Kanten.
Wem die altersgerechte Ausstattung seines Bades zwar wichtig ist, die konkreten Möglichkeiten aber nur wenig bekannt, der sollte am heutigen „Tag des Bades“ der Einladung der Sanitärprofis zur Information und Aufklärung folgen.