Essen. Laut einer Studie von TNS Infratest wünschen sich 77 Prozent der Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren für später Wohneigentum. Allerdings ist es in Deutschland schwieriger, früh an ein Eigentum zu kommen, als in anderen Ländern. Daher fordern LBS-Experten bezahlbarere Häuser und Grundstücke.
Schon lange bevor Eltern ihren Kindern Immobilien vererben geben sie ihnen die Vorliebe für die buchstäblich eigenen vier Wände mit. Die meisten Käufer von Eigentumswohnungen und Eigenheimen haben die Erfahrung vom Leben im Wohneigentum schon in ihrer Kindheit gemacht. Das zeigt eine aktuelle Studie von TNS Infratest im Auftrag von LBS Research.
Demnach gilt das für mehr als drei Viertel aller Familien, die in den vergangenen Jahren in eigene Immobilien gezogen sind – mehr als doppelt so oft sogar für beide Elternteile.
Experten rechnen mit wachsender Eigentumsquote
Da zwei von drei Kindern inzwischen bereits im Eigentum (der Eltern) aufwachsen und die Vorliebe für Eigenheime vererbt wird, rechnen die Experten der LBS mit einer weiter wachsenden Eigentumsquote – zumal Deutschland im europäischen Vergleich noch hinterherhinkt.
Geht es nach dem Wunsch des Nachwuchses, könnte das schnell gehen. So wünschten sich in einer LBS-Umfrage 77 Prozent der Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren für später Wohneigentum – darunter auch viele Mieterkinder. Nur neun Prozent sprachen sich für ein Leben zur Miete aus. Die Infratest-Zahlen zeigen allerdings auch, dass der Weg ins Eigentum (ob erstmals oder wieder) hierzulande länger dauert als in vielen Nachbarstaaten.
LBS-Experten fordern bezahlbare Häuser und Grundstücke
Im Schnitt sind Wohneigentumserwerber hierzulande beim ersten Kauf 40 Jahre alt. Auch die spätere Immobilien- Erbschaft hilft oft nicht, das zu beschleunigen. Denn durchschnittlich kommen Erben im Schnitt fünf Jahre später, nämlich mit 45 Jahren, in den Genuss eigener vier Wände. Nach Auffassung der LBS-Experten ist es angesichts dieser Zahlen an der Zeit, um jungen Familien den Weg zum Wohneigentum früher zu erleichtern: am besten vor Ort durch bezahlbare Häuser bzw. Grundstücke in familiengerechter Umgebung.
Vermögens- wie familienpolitisch sei es entscheidend, breiten Schichten der Bevölkerung bessere Anreize und Möglichkeiten zu bieten, um Wohneigentum zu schaffen oder zu erwerben und damit gleichzeitig für ein familiengerechtes Umfeld und Sicherheit fürs Alter zu sorgen. (dpa/tk)