Schwäbisch Gmünd. Der moderne Shabby-Chic zeichnet sich vor allem durch sein abgenutztes und altes Aussehen ab. Die Möbel müssen jedoch tatsächlich gar nicht alt sein. Mit ein paar einfachen Tricks kann man den Look ganz einfach nachmachen. Kreativ-Expertin Patricia Morgenthaler gibt Tipps.
In vielen Einrichtungszeitschriften sind sie immer wieder zu sehen - Möbel und Accessoires im Shabby Chic-Stil. Sie zeichnen sich vor allem durch ihr abgenutztes und altes Aussehen aus. "Solche Möbel müssen aber nicht unbedingt alt sein. Den Shabby Chic-Look kann man auch sehr einfach nachmachen", sagt Patricia Morgenthaler, Autorin von "Das große Werkbuch Shabby Chic". Holzmöbel und Dekoobjekte würden dabei mit speziellen Patiniertechniken aufbereitet. Welche Materialien und Werkzeuge dafür gebraucht werden, hänge von dem gewünschten Effekt und dem Zustand des Möbelstücks ab.
"Bei Möbeln muss man zum Beispiel oft erst alte Lackschichten entfernen. Hierfür ist eine Heißluftpistole sehr hilfreich", sagt die Expertin aus Schwäbisch Gmünd. Darüber hinaus brauche man Schleifpapier in verschiedenen Stärken. Damit könne man alte Farbe abschleifen oder das Möbelstück vor einem Neuanstrich anschleifen.
Zudem lasse sich mit Schleifpapier der typisch abgewetzte Look beim Shabby Chic erzeugen. Für größere Flächen sei wiederum ein Schwing- oder Eckschleifer nützlich. Mit einem Cutter könne man schöne Kerben und Macken in Oberflächen schneiden. Und eine Drahtbürste eigne sich gut zum Entfernen von Farbresten in Verzierungen.
Typische Shabby Chic-Farben verwenden
Weiterhin brauche man Lacke und Farben in den typischen Farben des Shabby Chic - etwa Cremeweiß oder Eierschalenfarben kombiniert mit verschiedenen Pastell- und einigen wenigen Brauntönen. Oft werde auch Krakelierlack - auch Reißlack genannt - verwendet. "Durch diesen Lack entstehen die typischen Risse in der Farbe", sagt Morgenthaler, die regelmäßig als Kreativ-Expertin im Fernsehen auftritt. Wenn man Verzierungen anbringen möchte, eigneten sich Stempel, Schablonen, Zierleisten aus Holz, Poesiebildchen und Decoupagepapiere - sehr dünne Papiere mit verschiedenen Motiven.
Neben Holzobjekten ließen sich auch Zink und sonstige Metallgegenstände patinieren beziehungsweise mit Gebrauchsspuren versehen. Hier gebe es spezielle Mittel wie Eisenoxidierungsflüssigkeit, die Metall binnen weniger Stunden rosten lässt. "Auch Terracottatöpfe kann man mit etwas Sand und Farbe patinieren", fügt die Kreativbuch-Autorin an. Das Aufbereiten von furnierten Pressspanmöbeln sei ebenfalls möglich. Das Furnier müsse man zunächst anschleifen und anschließend mit einer Grundierung vorstreichen. "Dann kann man auch hier die beschriebenen Patiniertechniken anwenden. Allerdings ist das Ergebnis bei Echtholz wesentlich authentischer", sagt die Expertin. (dapd)