Karlsruhe. 80 000 bis 120 000 Sozialwohnungen müssten jährlich gebaut werden. Der Deutsche Städtetag fordern rasche Lösungen vom Bund.
Der Deutsche Städtetag fordert vom Bund mehr Tempo und einen langen Atem beim Einsatz gegen Wohnungsmangel. «Die Wohnungsfrage treibt immer mehr Menschen um», sagte der Präsident des Städtetags, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), am Mittwoch in Karlsruhe, wo Präsidium und Hauptausschuss zuvor getagt hatten. Wohnungsmangel und steigende Mieten seien längst nicht mehr auf Großstädte beschränkt.
Tempo machen müsse der Bund jetzt zunächst bei der geplanten Grundgesetzänderung zum sozialen Wohnungsbau. «Uns geht es darum, dass Taten folgen», sagte Lewe mit Blick auf den Wohnungsgipfel vom September.
Baugenehmigungen steigen wieder
Aktuell sind nach Angaben des Städtetags etwa 400 000 neue Wohnungen pro Jahr nötig. Bund und Länder müssten sich verlässlich und langfristig auch für den sozialen Wohnungsbau engagieren, damit pro Jahr 80 000 bis 120 000 Sozialwohnungen gebaut werden könnten, forderte Lewe. Immerhin sei die Zahl der Baugenehmigungen wieder gestiegen, bis August in diesem Jahr auf gut 234 000 Wohnungen. Für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stehe ein Plus von acht Prozent zu Buche.
Lewe begrüßte die Zusage von je einer Milliarde Euro des Bundes zur Mitfinanzierung des sozialen Wohnungsbaus für 2020 und 2021. Betonte aber: «Die Aufgabe ist so wichtig, dass der Bund sein finanzielles Engagement im Wohnungsbau dauerhaft und mindestens auf dem heutigen Niveau über 2021 hinaus fortsetzen muss.» Die Kommunen sowie die Bau- und Wohnungswirtschaft bräuchten Planungssicherheit. Die Länder müssten die Bundesmittel ergänzen. (dpa)