Berlin. In vielen Haushalten platzt der Putzschrank aus allen Fugen. Aber eigentlich reicht weniger als eine Handvoll Reiniger aus, um Fenster, Böden und Bad zu putzen. “Man braucht ein Spülmittel, um fettige Verschmutzungen zu lösen“, erklärt Monika Wittkowski vom DHB-Netzwerk Haushalt.

"Dann braucht man einen Allzweckreiniger, damit kann ich alle Oberflächen, auch die Toilette, reinigen." Und für stärkere Verschmutzungen braucht man ein Scheuermittel. "Wenn ich diese drei Reiniger im Haus habe, kann ich alle Oberflächen im Haus säubern."

Darüber hinaus kann ein saurer Reiniger gute Dienste im Haushalt leisten, findet Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das kann ein Essigreiniger oder ein Reiniger mit Zitronensäure sein. "Die entfernen sehr gut Kalkflecken, etwa bei hartnäckigen Rändern in der Dusche oder der Badewanne." Auch Urinstein in der Toilette lasse sich mit diesem Mittel entfernen. Eine sinnvolle Ergänzung ist für Marcus Gast vom Umweltbundesamt noch ein Reiniger für den Backofen. "Wenn im Backofen etwas überschwappt, wird es häufig nicht sofort weggewischt. Wenn es dann einbrät, lässt es sich nur schwer wieder entfernen."

Auf jeden Fall verzichten sollte man auf Chlor-Produkte oder WC-Reiniger mit anorganischen Säuren. Diese schaden der Umwelt. Auch andere Inhaltsstoffe belasten Gewässer und Böden. Sie tragen chemische Namen wie Phosphonate, Polycarboxylate oder Paraffine. "Aber nicht jeder weiß, was sich hinter den einzelnen Fachbegriffen verbirgt und ob der Stoff gesundheitsschädlich ist oder die Umwelt gefährdet", sagt Umweltexperte Gast.

Orientierung bieten Umweltzeichen. "Diese Reiniger sind getestet, sie müssen ähnlich gut reinigen wie ein konventioneller Reiniger", erklärt Gast. Das Zeichen Blauer Engel sei zum Beispiel seit kurzem auch auf Putzmitteln zu finden. "Damit werden Reiniger und Spülmittel gekennzeichnet, die umweltschonender sind", sagt Gast. "Auch das EU-Umweltzeichen, die Euroblume, gibt Hinweise auf Reinigungsmittel, die die Umwelt weniger belasten."

Desinfektionsmittel sollte man in den eigenen vier Wänden vermeiden. "Außer der Arzt empfiehlt den Einsatz", sagt Gast. Aber eine Prophylaxe sei nicht sinnvoll. "Studien zeigen, dass das Allergierisiko bei Kindern steigt, wenn sie in Haushalten aufwachsen, in denen häufig desinfiziert wird", erklärt der Umweltexperte. "Allerdings ist es unklar, ob das auf den Mangel an Keimen zurückzuführen ist oder auf das Desinfektionsmittel selbst."

Um die Wohnung zum Strahlen zu bringen, braucht es aber nicht nur das richtige Putzmittel. "Es geht auch darum, dass man regelmäßig reinigt", betont Wittkowski. "Dann braucht man auch keine scharfen Reinigungsmittel einzusetzen, um verkrusteten und eingetrockneten Schmutz zu entfernen."

Und Handarbeit ist wichtig: "Meist suchen Verbraucher bei starken Flecken einen noch kräftigeren Reiniger. Dabei kann der richtige Lappen einen Unterschied machen", erläutert Philip Heldt. "Mikrofasertücher können Dreck besser aufnehmen als ein normales Spültuch." Mit dem rauen Stoff lässt sich mechanische Wirkung entfalten. Gleiches gilt für einen Topfschwamm mit rauer Unterseite, den man auch für andere Gegenstände und Oberflächen nutzen kann. Ähnlich praktische Helfer sind Bürsten und Fensterabzieher.

Fazit: Weniger ist mehr. Und: "Mit den richtigen Werkzeugen lassen sich Putzmittel und damit auch Chemikalien einsparen", betont Umweltexperte Gast. Er gibt noch einen Tipp: "Beim Waschen sollte man darauf achten, Mikrofasertücher in einem Waschbeutel in die Maschine zu stecken". Sonst nehmen sie viele Fusseln aus dem Wasser in der Trommel auf.