Niederrhein. . Mangold wachsen zu lassen, Mangold zu ernten ist ein eher kleines Problem im Vergleich zu seiner Zubereitung. Wenn man die Blätter zu lange dünstet, nehmen sie eine unansehnliche Farbe an, das Grün geht ins Schwarze über. Dünstet man sie aber so kurz, bleiben oft die Stiele hart.
Ich versuche, dem Dilemma zu entkommen, indem ich die Stiele abtrenne, klein schneide und drei bis fünf Minuten länger garen lasse als die Blätter, die nach acht Minuten essbar sind. Die immer noch ein bisschen knackigen Stiele bilden einen leckeren Kontrast zu den Blättern, die in der Konsistenz durchaus am ehesten wie Spinat daherkommen.
Der rotstielige Mangold ergibt übrigens beim Schmoren einen roten Saft, das sollte man bei der Kombination mit anderem Gemüse, Reis, Nudeln oder Kartoffeln vielleicht bedenken. Er enthält übrigens viel Vitamin K, daneben aber auch gewisse Mengen von Vitamin A und Vitamin E sowie Natrium, Magnesium und Kalium. Und: Eisen. Und zwar fast so viel wie im Spinat, den er in der Küche an Aroma locker übertrifft. Im Garten vertragen sich die beiden übrigens überhaupt nicht gut, was für mich (neben der vielen Arbeit mit den vielen Spinatblättern) einer der vielen Gründe ist, auf den Spinatanbau zu verzichten.
Außerdem ist Mangold, wenn man zu Sorten wie „Bright Lights“ mit gelben und roten Stielen greift, auch ein optischer Genuss im Garten, man kann ihn auch zwischen Rosen und Margeriten in ein Zierbeet setzen. Und noch etwas: Der Mangold ist mit der Rübe verwandt (früher wurde aus denen sogar Zucker gemacht), das bedeutet, dass man Mangold immer wieder ernten kann, wenn man nicht alle Blätter abschneidet, sondern nur ein paar. Und ein letzter Vorteil noch: Für den Mangold ist es nie zu spät, man kann ihn noch bis in den September säen und bis zum ersten Frost ernten. Und wenn man die Rübe stecken lässt, wächst der Mangold im Jahr drauf wieder neu. Es dauert dann nur länger als beim frisch ausgesäten. – Na, überzeugt?