Berlin. . Der Schauspieler und Regisseur George Clooney ist gerade mit seinem neuen Film “Monuments Men“ in den Kinos zu sehen. Ein Gespräch über den Wert von Werken, politischen Einsatz und warum er mit Hinsicht aufs Älterwerden lieber hinter der Kamera stehen möchte.

George Clooney (52) war erst kürzlich in Deutschland, als er die Premiere seines neuen Films gefeiert hat: „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ ist nun in den Kinos angelaufen. Der Film führt zurück nach Nazi-Deutschland, als Hitler kurz vorm Ende des Zweiten Weltkriegs alle Kunstwerke zerstören lassen will. Amerikanische Kunstexperten sollen das verhindern. Der Film von und mit George Clooney wartet mit einer großen Starbesetzung auf, darunter Matt Damon, Bill Murray und Cate Blanchett. Allüren hatte jedoch nur ein Darsteller: Clooneys Vater.

Was wird Ihnen von den Dreharbeiten in Deutschland in Erinnerung bleiben?

George Clooney: Unser größtes Problem war das Wetter, denn es war viel zu kalt für die Jahreszeit. Im Mai hat es ja noch geschneit und es waren keine Blätter an den Bäumen. Wir mussten also in der Nachbearbeitung digitale Blätter an die Bäume hängen. Und an einigen Tagen waren wir mit Flammenwerfern unterwegs, um den Schnee am Straßenrand zu schmelzen. In anderen Szenen durften Matt Damon und die Statisten nicht atmen, weil man ihren Atem sonst bei der Kälte gesehen hätte.

Wann haben Sie das erste Mal von dem Fall „Gurlitt“ gehört?

Clooney: Da steckten wir noch in der Post-Produktion. Und ich dachte: Was für ein ungewöhnliches Timing. Wir wissen ja, dass da draußen noch einige verschwundene Kunstwerke in Privatsammlungen lagern. Aber die Größe des Fundes hat mich dann doch überrascht und dass es ihm gelungen ist, diese Bilder all die Jahre zu verstecken. Wir werden noch mehr solcher Sammlungen finden, weil die Sammler nach und nach sterben und die Erben eine andere Einstellung zu gestohlener Kunst haben.

Was sollte mit diesen Funden passieren?

Clooney: Es ist ein schwieriges Thema. Ich bin der Meinung, große Kunst gehört der ganzen Welt. Das Problem ist, wie diese Gemälde den Besitzer gewechselt haben. Die Nazis haben vieles systematisch gestohlen. Viele jüdische Emigranten mussten verkaufen, weil sie fliehen wollten. Nach meinem Empfinden sollte man die Gemälde erst einmal den Menschen zurückgeben, denen sie ursprünglich gehörten.

Und die finden dann hoffentlich einen Weg, um sie auch dem Rest der Welt zugänglich zu machen. Es ist nicht ganz einfach. Wenn Sie für eine Millionen Dollar ein Bild gekauft haben und finden dann erst später heraus, dass es gestohlen wurde, ist es Ihnen gegenüber ja auch nicht fair, wenn sie das verdammte Ding zurückgeben müssen.

Haben Mitglieder Ihrer Familie im Zweiten Weltkrieg gekämpft?

Clooney: Klar. Mein Onkel George, nach dem ich benannt wurde, war ein B17-Bomber-Pilot in der 8. Luftwaffen-Division. Ich besitze viele seiner Flugpläne und auch seine Fliegerjacke, auf die er sehr stolz war. Mein Vater war noch zu jung. Aber er war 1952 als Soldat in Frankfurt stationiert. All meine Onkel waren beim Militär. Mein Onkel „Chick“ hatte ein Glasauge und ihm fehlte ein Finger. Der wurde ihm schon als Kind amputiert. Und ich weiß nicht mehr, bei welcher Gelegenheit er das Auge verloren hat.

Nach dem Krieg trug er jedenfalls Uniform, obwohl er bei der Armee nur irgendwelche Hilfsarbeiten verrichten konnte. Und ich erinnere mich, dass er oft sein Glasauge auf den Tresen legte, seine Hand in die Luft hob und sagte: Der Krieg ist die Hölle. Das machte er nur, damit man ihm einen ausgab (lacht). Das ist eine Familien-Tradition bei uns: Freigetränke!

Was erleben Sie als Regisseur, was Ihnen Ihr Beruf als Schauspieler nicht bieten kann?

Clooney: Regie zu führen macht einfach mehr Spaß. Der Unterschied zwischen einem Regisseur und einem Schauspieler gleicht dem zwischen dem Maler und dem Model. Das Model wird nur gemalt, als Regisseur hast du selbst den Pinsel in der Hand und kreierst etwas. So einfach ist das. Schauspielen ist nur ein Teil des Filmemachens, ein wichtiger Teil, aber wichtig sind auch der Kameramann, der Schnitt und der Sound. Als Regisseur kontrollierst du all diese Dinge. Und das ist wesentlich kreativer. Du wirst gefeiert, wenn der Film erfolgreich ist, oder du beziehst Prügel.

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Aber niemand zieht jemals deine Intelligenz als Schauspieler in Frage, die eines Regisseurs schon. Es ist die interessantere Herausforderung. Und sehen wir den Tatsachen ins Auge. Meine Tante Rosemary war als Sängerin ein großer Star und dann war sie plötzlich nicht mehr populär, obwohl sie nicht schlechter gesungen hat. Der Geschmack verändert sich. Sie werden keinen Schauspieler finden, der mit siebzig Jahren noch so angesagt ist, wie mit dreißig, als er gerade richtig „hot“ war. So funktioniert dieses Geschäft eben. Ich wollte meine Karriere besser unter Kontrolle haben und mir nicht ständig Sorgen darüber machen, was ein Regisseur, der Produzent oder ein Casting-Agent von mir hält, wenn ich siebzig bin.

Viele Ihrer Kollegen wollen nichts mit Politik zu tun haben. Warum mischen Sie sich ein?

Clooney: Das habe ich von meinen Eltern. Ich mache zwar keine Politik. Aber ich kann Problemen in unserer Gesellschaft Gehör verschaffen, indem ich sie zum Thema mache. Ich habe eine lautere öffentliche Stimme als andere Menschen und ich kann gute oder schlechte Politik publik machen. Zum ersten Mal wurde ich richtig wütend, als wir im Begriff waren, in den Irak einzumarschieren. Ich habe das kritisiert, dafür mein Kinn hingehalten und Prügel bezogen.

Weltenretter Clooney auf der Berlinale

Mit viel Sex, Heldenpathos und George Clooney als begehrtestem Mann des Festivals startet die 64. Berlinale so richtig durch.
Mit viel Sex, Heldenpathos und George Clooney als begehrtestem Mann des Festivals startet die 64. Berlinale so richtig durch. © Getty Images
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Aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich in London war und da protestierten eine Millionen Menschen gegen ihre Regierung und den Krieg. Von dort aus flog ich zur Berlinale. Und hier war eine Millionen Menschen auf der Straße, um ihre Regierung für die Entscheidung zu unterstützen, nicht in den Krieg zu ziehen. Das habe ich innerhalb von zwei Stunden erlebt. Und ich muss sagen, es fühlte sich gut an, das zu erleben, während der Rest der Welt für den Krieg war oder einfach wegsah. Politik war immer ein Teil meines Lebens.

Das war zu der Zeit, als die NSA anfing, unseren Kanzler abzuhören.

Clooney: Ich wette, die haben mich auch abgehört. Ich hatte mal ein ziemlich hohes Tier von der CIA bei mir zu Besuch. Der klebte als erstes ein „Post-it“ auf die Kameralinse meines Computers. Das Ding klebt da immer noch. Man weiß ja nie.

Welche Rolle spielt Kunst in Ihrem Leben?

Clooney: Das ist eine komische Sache. Ich kenne mich mit Kunst nicht besonders gut aus. Ich habe in Berlin eine Menge über Kunst gelernt, denn diese Stadt explodiert ja förmlich vor lauter Ausstellungen, Galerien und Museen. Trotzdem war Kunst nie so wirklich meine Sache. Ich besitze allerdings einige Gemälde, die bei mir zu Hause an der Wand hängen. Und eines Tages habe ich einen Innenarchitekten engagiert. Bis dahin war ich immer für die Inneneinrichtung zuständig.

Aber irgendwann sagte mein Kumpel Randy: Du solltest mal einen Erwachsenen zu Rate ziehen, damit dein Haus auch wie das eines Erwachsenen aussieht. Und als allererstes nahm der alle Bilder von der Wand. Er meinte nur: Die sind schrecklich. Aber ich antwortete: Dieses Bild habe ich zum Beispiel auf der Straße gekauft, als ich zum ersten Mal in Paris war. Es bedeutet mir etwas, egal, ob Sie es für großartig halten oder nicht. Ein anderes hat mir meine Tante geschenkt. Also wurde alles wieder aufgehängt. Kunst ist für mich etwas, das eine Bedeutung für dich hat. Und das kann auch eine Zeichnung deines Kindes sein, die am Kühlschrank hängt. Die Stücke in meinem Haus sind für mich unbezahlbar. Aber ich fürchte, die meisten Sammler würden das anders sehen . . . (lacht).

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihren Vater für einen Kurzauftritt zu engagieren und wie hat er auf Ihre Idee reagiert?

Clooney: Er wollte es zuerst gar nicht machen. Und obwohl er dann doch dabei war und ich wusste, wir werden diese Szene drehen, war es doch sehr seltsam. Selbst in meinem Alter kann ich meinen Vater nicht sagen, was er tun soll. Er hatte ja nur ein einziges Wort Text. Und trotzdem hat er das immer ganz anders ausgesprochen, als wir es verabredet hatten. Er hat einfach gemacht, was er wollte. Und es ist komisch, irgendwie sind da immer noch diese Vater-Sohn-Dynamiken. Ich kann ihn nicht korrigieren.