Bochum. . Konzept kommt von Können. Eine starke Marke haben die Macher des „Franz Ferdinand“ für Bochums Gastro-Szene ausgetüftelt.

Während einen Steinwurf entfernt, (leider) die schöne alte Stadtpark-Gastronomie im Dornröschenschlaf mit nicht absehbarem Erwachen dämmert, läuft es bei den neuen Betreibern der Tierpark-Gastronomie prächtig.

Der Mut, ganz auf Österreichs Kulinaria zu setzen, scheint sich auszuzahlen: Es brummt! Zu den qualitätsvollen Visitenkarten der Küche gehört natürlich Tafelspitz (19,50€). Er kommt so handfest wie stilecht an den Tisch: Es dampft mächtig aus dem original niederösterreichischen Emailtopf. Wir schöpfen uns zunächst eine üppige Rindersuppe heraus: kraftvoll, mit schöner Wurzelgemüse-Einlage, herrlich! Hernach sacht durchzogenes Fleisch, ordentlich portioniert, dazu Apfelkren und leichtes Schnittlauchsößchen – einfach gut.

Natürlich bleibt so ein Ösi-Auftritt mitten im Revier immer ein „als ob“, aber es stimmt bei „Franz Ferdinand“ nicht nur in der Küche mit ihrem Fiakergulasch (14,90€ samt Knödeln, „Gurkl“ und Ei), mit „Zwiebelrostbraten vom Ochsenbeiried“ (Roastbeef), Backhendl und Wiener Schnitzel samt Erdäpfelsalat.

Mit etwas anderem Hirschgeweih

Wie die Inneneinrichter mit sanfter Ironie (und etwas anderem Hirschgeweih) Gast- und Cafehaus mit nicht zu coolen Lounge-Elementen versöhnen, auch das hat wirklich Charme. Reservierung ratsam, sonst könnte es eng werden.

Adresse: Franz Ferdinand, Klinikstraße 51, 44791 BO, 0234-93 53 92 12. franzferdinand-bochum.de

Preise: Die meisten Hauptgerichte zwischen 10 und 20 Euro. Fair kalkuliert. Köstliches Graubrot als Gruß inklusive.

Ambiente: Vorn kleine Tische zum Sündigen am Kuchenbüfett, hinten gediegene Einkehr. Munter, aber stilsicher.

Service: Ist mit sportiver Leichtigkeit bei der Sache und für die unverkrampfte „FF“-Atmosphäre vorbildlich verantwortlich.