Dortmund. . Der „Tag der Architektur“ lädt Menschen ein, neue Bauten in der Region zu bestaunen und Bauherren sowie Architekten zu befragen. Wir sprachen mit dem Architekten Richard Schmalöer über die Veranstaltung und was deren Erfolg ausmacht.

Auch im Ruhrgebiet hat sich inzwischen der Wandel zu einer modernen Architektursprache vollzogen, sagt Richard Schmalöer, der Vorsitzende des Bundes Deutscher Architekten Dortmund, Hamm, Unna. „Den Generationenwechsel bei Architekten wie bei Bauherren kann man vielerorts erkennen, beim Dortmunder Phoenix-See wie in der Essener Innenstadt“, so Schmalöer. Wir sprachen mit ihm über den Tag der Architektur .

Jahr für Jahr steigen die Besucher-Zahlen am Tag der Architektur. Was macht ihn so interessant?

Tatsächlich ist das Interesse stetig gestiegen. Die Leute wollen sich vor allem Privathäuser ansehen, wollen sich Anregungen holen für Materialien, Böden, energiesparende Techniken. Wir hatten bei manchen unserer Objekte 250 Besucher in zwei Stunden. Das ist den Bauherren schon fast nicht mehr zuzumuten.

Richard Schmalöer
Richard Schmalöer © WR/Franz Luthe

Was bringt es denn den Bauherren, ihr gerade fertiggestelltes Haus für diesen Besichtigung-Marathon zu öffnen?

Sie erhalten an diesem Tag meist sehr viel Zuspruch. Sie sind glücklich zu sehen, dass es sich gelohnt hat, Geld in die Hand zu nehmen, zu erleben, wie begeistert die Besucher sind. Für uns Architekten ist das natürlich eine gute Werbemaßnahme. Ich halte den Tag der Architektur aber vor allem deshalb für eine gute Sache, weil Architektur selten so im öffentlichen Fokus steht wie an diesem Wochenende.

Der Bund der Architekten hat sich dennoch in der Vergangenheit aus diesem Anlass auch kritisch geäußert. Warum?

Wir kritisieren die Art und Weise wie der von der Architekten-Kammer organisierte Tag der Architektur durchgeführt wird, bemängeln, dass zu wenig auf Qualität geachtet wird. In anderen Bundesländern wird längst nicht jedes neue Bauprojekt in den Katalog aufgenommen. In Nordrhein-Westfalen hat man nicht den Eindruck, dass irgendetwas aussortiert wird, weil es den Ansprüchen an gute Architektur nicht entspricht. Das kann man ganz besonders am aktuellen Katalog erkennen, der einige solcher Objekte enthält.

Tag der Architektur

437 neue Bauten Quartiere und Gärten sind am „Tag der Architektur“ am 29. und 30. Juni 2013 in NRW geöffnet. 2012 hatten sich rund 40 000 Interessierte die Objekte angesehen. Die Bauwerke dieses Jahres finden sich mit Öffnungszeiten unter www.aknw.de. Dort gibt es auch mehr Informationen zur kostenlosen App.