Essen. . Im Handumdrehen kann man sich im Alltag kleine Inseln der Entspannung schaffen. Folgende Fingerübungen kann man überall unauffällig machen: im Bus, im Büro oder auch in einer Warteschlange an der Supermarktkasse.

Entspannen, das Leben genießen, einfach mal abschalten: Dafür braucht man Zeit. Mit den Hand- und Fingerübungen des Yogas zum Glück nur ein klein wenig.

Eigentlich sind die Übungen als Ergänzung für die komplexeren Körperhaltungen, „Asanas“ genannt, gedacht, für die man bequeme Kleidung und eine Matte braucht. Doch die Mini-Übungen lassen sich auch wunderbar mal eben zwischendurch in den Alltag einbauen, ganz ohne Jogginghose.

Yoga im Park

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Das Gute ist: Bei den sogenannten Hand-Mudras (Sanskrit: mud = Freude; ra = geben; also das, was Freude gibt) kann man nichts falsch machen. Mit den Berührungen sollen Reflexpunkte in den Händen aktiviert werden. Denn an der Spitze eines Fingers befinden sich etwa 4000 Nervenfasern, die im Kontakt mit den Organen und dem Zentralnervensystem stehen. Die einzige Regel lautet: Die Arme sollten entspannt sein, damit man die Handstellung minutenlang halten kann – also die Hände einfach auf den Oberschenkeln ablegen oder locker hängen lassen.

Diese einfache und kostenlose Entspannungstechnik – ohne Nebenwirkungen – macht sich sogar ein bekannter Kopfschmerztabletten-Hersteller zunutze und legte die Broschüre „Mit Gesten gegen Spannungskopfschmerzen“ auf. Der Schlussrat lautet allerdings: Wenn die Übungen nicht mehr helfen, möge man zur Arznei greifen. Dann gilt übrigens wieder: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“.

Eine wahre Mudra-Expertin ist Edith Schumann. Die Essenerin praktiziert seit 13 Jahren Yoga und leitet das Essener Center der Schule „Yoga Vidja“. Wenn es nach ihr geht, sollten sich viel mehr Menschen mit den Hand-Mudras einen kleinen Ruhepol schaffen: Weil man Entspannung findet, zur Besinnung kommt, sich auf die Atmung konzentriert und seinen eigenen Körper spürt.

Wie das geht, zeigt Edith Schumann in drei einfachen Übungen zum Ausprobieren:

Jnana Mudra.
Jnana Mudra. © WAZ FotoPool

1. Jnana Mudra: Der Daumen berührt die Kuppe des Zeigefingers.

Dies soll den Kreislauf, den Tastsinn, das Nervensystem und das Gehirn stimulieren. Es ist das am häufigsten geübte Mudra bei Meditationen. Dieser Handstellung wird übriges nachgesagt, sie behebe – bei regelmäßiger Anwendung – Schlaflosigkeit, Gedächtnismangel und Depression und führe zu Glücksgefühlen.

Prana Mudra
Prana Mudra © WAZ FotoPool

2. Prana Mudra: Die Fingerkuppen vom kleinen Finger, dem Ringfinger und dem Daumen berühren sich.Dieses Mudra soll die Vitalität des Körpers anregen, zur inneren Klarheit führen, die Sehschärfe verbessern und den Blutdruck bei Menschen senken, die an Bluthochdruck leiden. Hauptziel der Handstellung sei es, Energie zu tanken.

Apana Mudra
Apana Mudra © WAZ FotoPool

3. Apana Mudra: Die Fingerkuppen des Ringfingers, des Mittelfingers und des Daumens berühren sich. Diese Geste soll bei Nieren- und ­Darmpro­blemen helfen. Sie rege an, dass der Körper entschlackt, die Blase sich besser entleert und dieMenstruation einsetzt – so Schumann. Erwünschte Nebeneffekte seien die Stärkung des Selbstbewusstseins, der Geduld und der inneren Harmonie.