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Natürlich war Nirvana jener Felsbrocken, der die Grunge-Lawine vor 20 Jahren richtig ins Rollen brachte. Aber auch weitere Bands sorgten dafür, dass der Nabel der Rock-Welt plötzlich Seattle war.

Dazu gehörten Pearl Jam, Alice In Chains oder Soundgarden. Wer heute schauen will, was aus den Protagonisten von damals geworden ist, der wird ernüchtert feststellen, dass sich die Reihen gelichtet haben.

Nirvana-Frontmann Kurt Cobain richtete im April 1994 in seiner Garage eine Schrotflinte gegen sich selbst. Bevor er abdrückte, setzte er sich zusätzlich eine dreifache Heroin-Überdosis in die Adern. Suizid auf „Nummer Sicher“. Es war der radikalste aller möglichen Fluchtwege, um dem kurz zuvor erst aufgeflammten, dann aber schnell verhassten Leben als Weltstar zu entkommen.

Kurt Cobain war aber nicht das einzige markante Gesicht der „Generation X“, das im tiefen Schlund des Drogendämons verschwand. Auch Layne Staley, Sänger von Alice In Chains, hatte Zeit seiner Karriere stets mit Suchtproblemen zu kämpfen. Immer öfter kam die Band wegen der Eskapaden ihres Frontmannes vom Erfolgsweg ab. Albumaufnahmen und Tourneen wurden verschoben oder gar abgesagt. Staley stirbt auf den Tag genau acht Jahre nach Kurt Cobain – am 5. April 2002 – an einem Drogen-Cocktail aus Heroin und Kokain. Die Band fand 2005 wieder zusammen. Mit dem neuen Sänger William DuVall nahm sie 2009 auch ein neues Album auf.

Soundgarden und Pearl Jam

Quicklebendig ist hingegen noch Chris Cornell, der mit Soundgarden quasi das Urgestein des Grunge ist. Seine Band existierte seit 1984, erlebte den großen Durchbruch aber erst parallel zu Nirvana Anfang der 90er. 1997 folgte die Band-Auflösung, 2010 der Neubeginn in der alten Besetzung. Und auch Eddie Vedder, die Stimme von Pearl Jam, singt bis heute putzmunter. Die Band feiert ihr 20-jähriges Bestehen (siehe unten).