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Kinder können sich ein Leben ohne Handy und Computer kaum noch vorstellen. Etwa die Hälfte der Mädchen und Jungen hat ein eigenes Handy und einen MP3-Player, noch mehr besitzen eine Spielkonsole.

Freunde treffen – das wollen Kinder auch im Internet. Foto: imago
Freunde treffen – das wollen Kinder auch im Internet. Foto: imago

41 Prozent der 12- bis 13-Jährigen empfinden das Internet als unentbehrlich, fast die Hälfte der Jungen und Mädchen dieser Altersgruppe sitzt täglich vor dem Computer. Das belegt die neue Erhebung des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest: Rund 1200 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren und deren Erzieher wurden im Sommer 2010 befragt.

89 Prozent der Kinder haben daheim einen Internetanschluss, jedes zehnte Kind sogar einen Zugang im eigenen Zimmer. Und die Begeisterung für das Internet steigt: Gerade bei Mädchen ist dies augenscheinlich. Während noch vor drei Jahren nur 16 Prozent der Mädchen täglich ins Internet gingen, sind nun mehr als ein Viertel von ihnen jeden Tag online. Und je älter sie werden, desto länger sind sie online.

Kinder nutzen das Medium vornehmlich, um Freundschaften zu pflegen. Daher sind soziale Netzwerke besonders beliebt, dazu stellen sie auch eigene Fotos online. Fragt man sie aber nach ihrer Lieblingsbeschäftigung, dann antworten sie immer noch „Freunde treffen“ – und das von Angesicht zu Angesicht und nicht am Computer.

Wenn sie alleine sind, lesen sie genauso lange in Büchern wie im Internet. Themen, die sie dort besonders spannend finden, sind Sport, Musik und Schule. Was gerade in der Welt passiert, interessiert sie weniger. 16 Prozent der interneterfahrenen Kinder sind schon mal auf Seiten gewesen, die sie selbst als für Kinder ungeeignet einschätzen.

Werden Kinder zu Stubenhockern?

Eltern sehen die Freude am Internet aber nicht nur deshalb zwiegespalten: Über die Hälfte der Befragten befürchten, dass Kinder durch das Internet zu „Stubenhockern“ werden. Dennoch finden genauso viele Eltern, dass Jungen und Mädchen so früh wie möglich an den Computer gewöhnt werden sollten.

16 Prozent der Kinder beschäftigen sich täglich mit elektronischen Spielen. Der Fernseher ist immer noch wichtig, aber der Spaß daran nimmt ab, je älter die Kinder werden. Während drei Viertel der Sechs- bis Siebenjährigen nicht auf dieses Medium verzichten wollen, empfinden es nur 40 Prozent der 12- bis 13-Jährigen als derart wichtig.

Die Kinder verbringen auch viel Zeit mit dem eigenen Handy. Klingeltöne finden aber viele zu teuer. Sie tippen lieber SMS und nutzen die Kamera des Handys, um Fotos an Freunde zu verschicken. Zudem fungiert das Handy als Kontrollmedium: Jeder dritte kleine Handy-Besitzer wird fast täglich von den Eltern angerufen.