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Die 22-jährige Engländerin Adele legt ihr neues Album „21“ vor – und stürmt in Deutschland die Charts-Spitze. Die Soul-Königin findet sich beim Schreiben selbst am besten, wenn sie Kummer verspürt.

Sie ist nicht so blond und sexy wie Duffy. Sie hat auch nicht die drogengeschwängerte Vergangenheit und den Skandalfaktor einer Amy Winehouse zu bieten. Doch dafür verfügt Adele über die mit Abstand beste Stimme in der Riege der New-Soul-Königinnen. Neue Kostproben ihres Könnens liefert die 22-jährige Engländerin nun auf ihrem Album „21“. Das hat sich den Beinamen Schmuckstück verdient und steht zu Recht auf Platz eins der deutschen Charts.

Zwei Preise bei der Grammy-Verleihung 2009

Ihren Premieren-Schritt ins Rampenlicht tat Adele Laurie Blue Adkins, so ihr bürgerlicher Name, im Jahr 2008. Da erschien das Debütalbum namens „19“. Und nicht nur die erfolgreiche Single „Chasing Pavements“ stieß bei allen Zuhörern auf Verzückung. Nein, das gesamte Werk diente als Beleg für die außerordentliche Klasse dieser Frau mit dem wuchtigen Körper. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: Auf der britischen Insel stürmte sie sofort die Spitze der Charts. Und bei der Grammy-Verleihung 2009 staubte sie zwei Preise ab. Ein traumhafterer Karrierestart lässt sich kaum ausmalen.

2,2 Mio Exemplare von „19“ gingen weltweit über die Ladentheken. Wer so viel Platten verkauft, der verfügt auch über ein prall gefülltes Portemonnaie. Doch statt zu prassen und abzuheben, blieb Adele bodenständig und investierte ihr neues Vermögen lieber in die eigene Familie – und kaufte ihrer Mutter als Dankeschön ein Appartement.

Nach einer kurzen Auszeit begannen dann die Vorbereitungen zum Album „21“, das in Studios in London und Malibu eingespielt wurde. Herausragendes Stück ist dabei „Rolling In The Deep“ geworden, das auch als erste Single ausgekoppelt wurde und sofort den Top-Platz in der deutschen Hitbestenliste eroberte. Schön groovy und soulig kommt auch „Rumour Has It“ daher. Und die Herzschmerz-Fraktion wird in „He Wont Go“ und „I’ll Be Waiting“ bestens bedient.

Der Cure-Hit „Lovesong“

Beim Schreiben ihrer Songtexte erreiche sie stets den Höhepunkt ihrer Kreativität, so verriet es Adele, wenn sie dabei Kummer und Verlust verspüre. „Aber ich hoffe, dass ich nie mit einem Partner Schluss machen muss, nur um ein neues Album machen zu können.“

Zurück zu Adeles Mutter: Die ist Fan von The Cure und sorgte dafür, dass der erste Konzertbesuch ihrer Tochter eine Show von Robert Smith und seinen Mannen war. Deshalb hat Adele nun den Cure-Hit „Lovesong“ gecovert. Auch das unüberhörbar: ein Schmuckstück. Schade nur, dass ihr Konzert im April in Köln schon ausverkauft ist.

  • Adele, „21“ (XL-Recordings/Beggars/Indigo)