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Hohe filigrane Absätze, elegante Lederschnüre und glamouröse Schnallen – manche Schuhe sind so schön, dass Frauen sie wie Kunstwerke in einer Vitrine in ihrem Wohnzimmer ausstellen. Wenn man dann jedoch auf ihre Füße schaut, sieht man flache Treter. Denn so groß die Begierde nach Pumps auch sein mag, was frau letztendlich glücklich macht, ist ein weiches Fußbett.
Wer das als Gerücht abtut, sollte sich den aktuellen und ersten deutschen Schuh-Index anschauen. Eine Art Top-Ten-Liste für die Füße, herausgegeben von „anwr Schuh, der führenden Gemeinschaft unabhängiger Schuheinzelhändler“. Natürlich ist dies ein Marketing-Instrument. Denn im Gegensatz zu einer richtigen Bestsellerliste bestimmen nicht die Verkaufszahlen die Platzierung, sondern die Meinung von 600 Händlern mit 3000 Geschäften in Deutschland. Sie haben ihr „Voting“ abgegeben, welche Schuhe in diesem Sommer den deutschen Frauenfuß am meisten kleiden werden. Hier die Prognose der Schuhexperten:
Platz Nummer 1 ist — Aufatmen: ein Absatzschuh! Aber ob Sarah Jessica Parker sich den über die Zehen ziehen würde? Die Plateausohle dieser Pantolette hat im Absatzbereich eine Korkoptik, schreibt der Hersteller Gabor. Und ein weiches Fußbett hat er auch.
Prädikat: orthopädisch wertvoll
Falls jetzt noch ein Arzt Einwände haben sollte (der Absatz zu hoch, dem Knöchel fehlt Halt), der dürfte schon bei Platz 2 zum Schweigen gebracht werden: die Trekkingsandale von Ecco, mit Klettverschluss, Prädikat: orthopädisch wertvoll.
Lediglich steigerungsfähig durch die Noppensohlen von Platz 3: Damen-Mokassin „mit Dekoelementen“, womit wohl die „XXL-Ösen“ gemeint sind. Esprit urteilt: „der ideale Begleiter für Office und Weekend“. Stilvoll sei der Auftritt. Und natürlich bequem.
So geht’s weiter: Sneaker zum Schnüren oder Ballerina zum Reinschlüppen. Sie „lassen den Füßen viel Freiheit“ und „verbinden großen Tragekomfort mit höchster Flexibilität“. Und dann gibt’s doch noch Pumps von Clarks (Platz 5). Allerdings schreit deren Form danach, von Frauen getragen zu werden, die den ganzen Tag stehen müssen und sich gleichzeitig kein gequältes Ich-habe-Blasen-am-großen-Zeh-Gesicht leisten können. Stewardessen zum Beispiel. Daher kommt wahrscheinlich auch der Name: „Pumps Bombay“.
Insgesamt haben es vor allem „luftige Modelle“ auf die Spitzenränge geschafft. Gegenüber dem Wetter sind eben selbst Schuhhändler machtlos. Aber hier ging es ja auch um den Kauf und nicht ums eigentliche Tragen.
Und noch eines hat dieses Ergebnis gezeigt: Die deutsche Frau gibt laut Index statt mehrere Hundert Euro lieber 49,95 bis 89,95 Euro aus. Dann darf’s vielleicht auch ein Paar mehr sein.
Der Schuh-Index
Für Damen:
http://www.deutscher-schuh-index.de/deutscher-schuh-index/bestseller-damen.html
Für Herren:
http://www.deutscher-schuh-index.de/deutscher-schuh-index/bestseller-herren.html
Für Kinder:
http://www.deutscher-schuh-index.de/deutscher-schuh-index/bestseller-kinder.html