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Gern tun sie so, als gehörten sie schon ins HipHop-Altersheim. Doch so sehr die Fantastischen Vier auch davon singen – ihr neues Album „Für Dich immer noch Fanta Sie“ klingt so frisch wie ein Debüt.
Es gab mal eine Zeit, in der im HipHop das Wörtchen „Freshness“ eine zentrale Rolle spielte – was oft genug bis zum Erbrechen thematisiert wurde. Nun ist Freshness wohl das Letzte, was man von den Veteranen des Deutsch-Rap nach über 20 Jahren erwarten würde. Und doch zeigen Die Fantastischen Vier auf ihrem Album „Für Dich immer noch Fanta Sie“ mit scheinbar lockerer Geste, dass sie nicht alterslahm geworden sind – auch wenn sie immer davon singen, dass sie es sind. Aber ein bisschen nach Komplimenten fischen darf man ja sogar, wenn man schon an der Spitze steht.
Und tatsächlich bilden die Vier immer noch eine Einheit, wie gleich der erste Track „Wie Gladiatoren“ beweist, der ganz im Stile von „Troy“ eine Beschwörung des Fanta-Wir-Gefühls im Marschrhythmus darstellt – ein besseres Intro hätte man nicht finden können. Die teils enorme orchestrale Unterstützung, die sich die Fantas geleistet haben, kommt schon bei „Dann mach doch mal“ zum Tragen – die Streicher schmiegen sich unter sperrige Bässe und Beats. Das muss man können, so auch das Fazit der Vier: „Jeder würd es machen, wenn es einfach wär.“
Bei den Fantas ist alles beim Alten – und klingt doch so neu, sie bleiben sich „troy“
Belebend wie eh und je ist die stilische Vielfalt: Der in mehrere Teile aufgeteilte Titel-Track „Für Dich immer noch Fanta Sie“ kommt als geschmeidige Discofunk-Nummer, bei „Junge trifft Mädchen“ scratchen die Jungs ihre Stimmen, während „Smudo in Zukunft“ von einem jazzigen Track in eine Elektro-Eskapade ausartet.
Immer wieder kokettieren die Fantas mit ihrem Alter – und dem Ende, wie etwa bei „Danke“, „Das letzte Mal“ oder „Was wollen wir noch mehr“.
Und schließlich gehört auch eine ordentliche verbale Keule auf ein anständiges Fanta-Album, was mit der elektronisch verzerrten Nummer „Kaputt“ geliefert wird. So aggressiv wie in dieser Nummer über die Zerstörungswut eines Popstars waren die Stuttgarter schon lange nicht mehr, so explizit, so ruppig. Und so fresh. Bei den Fantas ist also alles beim Alten – und klingt doch so neu, sie bleiben sich „troy“.
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