Mülheim. . Kennen Sie Fufu? Wir nennen es Knödelpü. In Stellas Restaurant in Mülheim kann man die hierzulande noch unbekannte Afrika-Küche probieren.

Wer diese Speisekarte liest, kommt nicht ohne Smartphone aus. Denn wer kennt hierzulande schon Gerichte wie „Banku“ („Kloß aus Maismehl und gesäuerter Milch“) oder „Omotuo“ („Bällchen aus püriertem Reis“)? Anstatt zu googeln, kann man natürlich auch die freundliche Besitzerin von Stellas Restaurant in Mülheim fragen, wie die Gäste an unserem Nachbartisch: „Was ist ,Fufu’“? Und Stella Weber, Vorsitzende des Vereins „Love from Africa“, erklärt: Es ähnelt Püree.

Kochbananen und Spinat? Man mag es kaum glauben, aber das passt sehr gut.
Kochbananen und Spinat? Man mag es kaum glauben, aber das passt sehr gut. © Maren Schürmann

Meine Freundin wird neugierig und bestellt also Fufu. Und richtig, es sieht aus wie Kartoffelpüree, auch die Farbe erinnert daran. Wahrscheinlich ist sogar Kartoffel als eine Zutat gewählt worden, traditionell wird Fufu vor allem aus einer Art Pulver der Maniokwurzel gemacht. Ich darf probieren. Es schmeckt eher wie ein weicher Knödel statt wie Püree: „Knödelpü“ – das ist eine sehr schöne Alternative zu den bekannten Sättigungsbeilagen.

„Das isst man sonst mit Fingern“, sagt Stella Weber lächelnd. Sie zeigt nicht nur auf das Fufu auf unserem Tisch, sondern auch auf einen Fernseher. Dort vermittelt ein Video, wie solche Gerichte zubereitet und gegessen werden – in Afrika. Wobei viele Speisen im Mülheimer Restaurant ihren Ursprung in Ghana haben.

Kochbananen und ein hart gekochtes Ei

Fufu gibt es in diesem Lokal in verschiedenen Varianten. Meine Freundin nimmt es mit Puten- und Rindfleisch, das ihr aber nicht zart genug ist. Auch die rote Palmnuss-Soße schmeckt zwar interessant, hätte aber noch ein paar mehr Gewürze vertragen können.

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Ich nehme ein Gericht mit Kochbananen (12,90 €), die aromatisch und fruchtig sind, aber eben nicht so süß wie die Sorten, die wir als Obst kennen. Dazu gibt es einen Spinat-Eintopf. Bei der Kombination mag mancher seine Stirn runzeln, aber das passt! Der Eintopf ist sehr gut abgeschmeckt, Zwiebeln geben die richtige Würze. In der Speisekarte steht, dass es Eier dazu gibt. Auf meinem Teller liegt nur ein hartgekochtes Ei statt der drei abgebildeten, aber mehr hätte ich beim besten Willen nicht geschafft. Zwei Kochbananen, die ich ab sofort öfter essen möchte, sind doch sehr sättigend.

Eine neue Geschmackserfahrung

Wir sind uns einig: Das war insgesamt nicht der Höchstgenuss, aber eine schöne neue Geschmackserfahrung. Stellas Restaurant ist somit genau die richtige Adresse für alle, die neugierig sind auf eine hierzulande noch recht unbekannte Küche.

Stellas Restaurant, Mellinghofer Str. 80, Mülheim, Montag ist Ruhetag,
Tel: 0208 /44428800

Küche: Die Küche Afrikas – das wäre ja so, als wenn man sagen würde: die Küche Europas. Stellas Restaurant hat sich auf Speisen aus Ghana spezialisiert.

Ambiente: Die Einrichtung wurde vom Vorgänger übernommen, die Wände sind mit bunten Tüchern geschmückt. Die Tische sind hübsch eingedeckt.

Service: Der Service möchte nicht nur rechtzeitig die Speisen servieren, sondern auch eine hierzulande noch fremde Ess-Kultur vermitteln. Sehr schön!

Preise: Frittierte Kochbananen mit Hähnchen 6,90 €, Banku mit Fisch, Shrimps und Gemüse: 9 €. Omotuo mit Erdnusssuppe und Hähnchen: 13,50 €

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