Essen. . Kucabi in Essen serviert 100 Prozent Bio: Kaffee oder Kuchen, Salat oder Sandwich. Mir hat es die Zimtschnecke angetan. Bitte langsam genießen!
Bio boomt: Reine Bio-Läden sind heute keine Exoten mehr. Und auch Supermärkte können sich ein biofreies Angebot nicht mehr leisten – so groß ist die Nachfrage. Auf den Speisekarten finden sich ebenfalls vereinzelt Gerichte, die mit Bio-Zutaten zubereitet sind. Aber ein ganzes Gastro-Angebot ausschließlich aus Bio-Lebensmitteln? Da zählt Kucabi in Essen wirklich zu den Ausnahmen. Der Fantasiename setzt sich zusammen aus den Wörtern: Ku(chen), Ca(fé) und Bi(o).
Ob Avocado-Toast (7,90 €), Omelett mit Gouda (5,90 €), Club Sandwich mit Pute (8,90 €) oder Brownie (3,60 €) – alle Gerichte werden zu 100 Prozent aus Bioprodukten zubereitet, versprechen die Macher.
Wir schneien spontan an einem Sonntag hinein. Eigentlich ist der Morgen schon längst gegessen, aber meine Freundin hat Frühstückshunger: Ein Rührei soll es sein, aus drei Eiern. Doch nicht „Natur“ (4,90 €), sondern „Mediterran“ (6,10 €) mit Aubergine, Zucchini, Paprika und Kirschtomaten. Fein gehobelter Parmesan toppt das Ganze. Dazu wird geröstetes Weißbrot, Butter und eine kleine Blattsalatbeilage mit Tomaten und Sesam gereicht. Ich darf probieren: sehr schön! Man schmeckt, dass hier keine Null-Acht-Fünfzehn-Legebatterie-Eier zusammengerührt wurden.
Käsekuchen, Cheesecake und noch mehr Käsekuchen
Ich nehme einen guten Milchkaffee (2,80 €), dessen Schaum mir ein Herz zeigt. Dazu möchte ich etwas Süßes: An der Kuchentheke wird eine Auswahl an „Cheesecake“-Sorten (Stück 3,70 €) angepriesen: mit Heidelbeeren oder Himbeeren, mit Haselnuss oder Schokolade. Klassischen Käsekuchen (3,20 €) gibt es auch. Mich lockt jedoch der Hefe-Kringel: „Cinnamon Bun“ (3 €) wird er hier Neudeutsch genannt. Geläufiger ist der Name: Zimtschnecke. Die ist so locker und zimtig-lecker, da können sich selbst die Schweden, die diese Schnecke besonders lieben, noch eine Scheibe von abschneiden. Obwohl: lieber nicht. So bleibt mehr für mich!
Ungewöhnlich: Meine Schnecke hat eine süße, aber nicht zu süße Glasur. Ich tippe auf eine Frischkäse-Creme. Da es die Zimtschnecken nicht immer und täglich in ausreichender Menge gibt, kann man sie (auch zum Mitnehmen) vorbestellen. Und wer beim Genießen nicht nur mit der Wahl von Bio-Speisen einen kleinen Umwelt-Beitrag leisten möchte: Vor dem Lokal hält die Straßenbahn an der Haltestelle „Moltkestraße“.
Kucabi, Moltkestraße 1, Essen, 0201/36 57 80 20. Di. und Mi. Ruhetag, 10 bis 18 Uhr, facebook.com/kucabiessen
Küche: Frühstück am Nachmittag, Süßes am Morgen. Kucabi liefert zum guten Kaffee eine sympathische Snack-Küche für den kleinen Hunger zwischendurch.
Ambiente: Das kleine Lokal ist hip im Industriestil sowie mit rustikalem Holz gestaltet. Bei Kaffee und einer Kleinigkeit kann man sich hier sehr wohlfühlen.
Service: Fröhlich und auskunftsfreudig. Wir haben an der Theke bestellt und dort auch später bezahlt. Servietten aus 100 Prozent Recyclingpapier.
Preise: In Ordnung für ein reines Bioangebot: Salat ab 4,90 € – lässt sich z.B. mit Bacon oder Feta (je 1,80 €) toppen; Espresso: 1,90 €, Ingwertee mit vielen Scheiben von der frischen Knolle: 3,10 €.