Bochum. . Sushi ohne Fisch, Bowls ohne Fleisch: Das vegane Restaurant Kimbap Spot in Bochum kocht ohne tierische Produkte. Ob der Gast da etwas vermisst?
Dieses Lokal lässt Hühner und Kühe nicht nur leben, es verzichtet auch auf Eier und Milch: Kimbap Spot in Bochum hat eine Speisekarte voll fantasievoller Gerichte – und alles sind vegan. Mittags hat das koreanische Restaurant zudem ein „Lunch Special“ für 10 Euro.
Man kann zwischen mehreren Hauptgerichten wählen und entweder eine Miso-Suppe oder einen frischen Tee dazu nehmen. Ich möchte das Getränk mit viel frischer Minze. Da Honig nicht vegan ist, muss ich mit Agavendicksaft süßen – das schmeckt.
Seetang und Reis
Das Wort „Kim“ steht für Seetang und „Bap“ für gekochten Reis. Der liegt unten in meiner Schüssel, die man heute ja bunt gefüllt „Bowl“ nennt. Die freundliche Kellnerin weist darauf hin, mit dem gereichten Besteck – Löffel und Gabel – die Zutaten meiner „Bibimbap-Bowl“ zu verrühren: Spinat und Sprossen, geraspelte Gurken und Möhren, Tofu und Zucchini, Rotkohl und Kimchi – der würzige Krautsalat aus Korea. Der Reis dampft, die Beilagen sind zimmerwarm. Lediglich die Champignons sind aus der Kühlung. Die wären frisch gebraten besser.
Den auf der Karte angekündigten „knusprigen Seetang“ kann ich leider nicht entdecken. „Vielleicht, weil es das Mittagsangebot ist?“, fragt die Bedienung mich – statt in der Küche. Das Gericht sei ja sonst teurer (13,50 €). Die Erklärung finde ich nicht glücklich. „Ist denn sonst alles in Ordnung?“ Ich nicke. Das mit Sesam bestreute Gemüse ist knackig-frisch. Und ich entdecke ein Extra, das so nicht auf der Karte stand: gelber Rettich. Nun hätte ich gerne ein Messer, um die großen Stücke zu teilen. Aber in dem Besteckbehälter auf dem Tisch befinden sich passend zum Lokal nur silberne Stäbchen – erfreulicherweise Mehrweg.
Gelber Rettich, schön sauer-scharf
Der Rettich ist noch besser als jeder Seetang. Mmh, schön sauer-scharf eingelegt. Die hausgemachte Chilisauce ist dagegen süß-scharf. Und das ganze Essen soja-salzig. Ein angenehmes Aromenspiel, das den Gaumen nicht überfordert.
Das kleine Restaurant füllt sich. Und damit auch die Tische, mit Sushi-ähnlichen Rollen ohne Fisch, dafür mit Avocado oder Süßkartoffeln. Ich bin satt, aber nicht beschwert. Und ich vermisse kein tierisches Produkt. Lediglich den Cappuccino (3 €) würde ich doch lieber mit cremiger Kuh- als mit Hafermilch trinken. Wobei die vegane Milch bereits eine leichte Süße hat. Auf den Zucker im Kaffee kann ich so verzichten.
Kimbap Spot, Hellweg 21, Bochum, Tel: 0234/ 53 05 10 54
Mi-Sa 12-20 Uhr, So 13-20 Uhr
Küche: Vegane Küche aus Korea mit Roll und Bowl (verschiedene Seetang-Rollen und bunte Schüsseln). Viel Frisches, mit einem schönen Gewürz-Mix.
Ambiente: Zum Wohlfühlen. Schlicht und modern eingerichtet, ohne Kitsch. Ein zweiter Raum mit Klavier und einem großen Holztisch ist einladender.
Service: Bis auf die Verlegenheitsantwort (siehe oben) war die Kellnerin sehr freundlich und aufmerksam. Kartenzahlung ist jedoch bei Kimbap Spot nicht möglich
Preise: Maki-Sushi (6 Stück): ab 3 €. Reiskuchen-Spieße an Zimt und Zucker mit Beeren-Soße und Früchten: 5,50 €. Mittagsangebot: 10 €, Mi - Fr. 12 - 15 Uhr.