Velbert. . Da Omero? Menschen aus Essen-Werden dürften den Namen kennen. Die Söhne des Familienbetriebs haben sich in Velbert selbstständig gemacht.

In Restaurants kommt ja manchmal Neid auf: Da meint man, eine gute Wahl getroffen zu haben. Doch kaum steht der Teller vor dem Tischnachbarn, stellt man fest: Das Gericht sieht ja viel besser aus. Beim Bistro da Omero in Velbert war keiner neidisch. Weil wir vier Freunde uns einig waren: Jedes Gericht, das an diesem Abend auf den Tisch kam, hätte uns glücklich gemacht.

Die Bezeichnung „Bistro“ ist wirklich eine Untertreibung. Denn dort werden kreative Gerichte serviert, die auch in der gehobenen Küche ihren Platz finden: Gurkensalat mit Crevetten (12,80 €) zum Beispiel. Knusprige Rote-Bete-Scheiben liegen auf meinem raffinierten Salat, der mit unterschiedlichen Aromen von milden Pekannüssen, süßen Feigen und dem kräftigen Gorgonzola-Käse spielt (12 €). Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Aber auch bei den italienischen Bestsellern macht die Küche hier alles richtig: hauchdünnes Carpaccio di Manzo oder vorzügliches Vitello Tonnato (je 9,90 €).

Sehr gut abgeschmecktes Wildschweingulasch

Ausgefallen ist etwa dieses Hauptgericht: Zum festen Fleisch des Schwertfischs gibt es lockeres Kürbispüree, dazu eine Dillmayonnaisecreme (20,50 €). Bodenständiger, aber nicht weniger gut: Breite Pappardelle-Nudeln an sehr gut abgeschmecktem Wildschweingulasch mit Parmesansplittern (13,90 €).

Gurkensalat mit Crevetten.
Gurkensalat mit Crevetten. © LF

Ich nehme eines der vegetarischen Gerichte von der Tageskarte: Ravioli, die mit Kürbis gefüllt sind (12,90 €). Die Teigtaschen schmecken schön selbst gemacht und sind mit dem italienischen Hartkäse Provolone bestreut. Das würzige Porree dazu hätte noch ein Minütchen länger schmurgeln und damit weniger Biss haben können – aber das ist auch schon die einzige winzige Mäkelei an diesem ansonsten wunderbaren Abend.

Himmlisch schmeckt die „Torta della nonna“

Auch bei der Nachspeise hält das Restaurant das hohe Niveau: Ob Tiramisu (5,50 €) oder Mascarponecreme (5 €) – das Dessert ist locker-lecker. Himmmmlisch schmeckt die „Torta della nonna“ (6 €): Der Mürbeteigboden von „Großmutters Kuchen“ ist mit einer süßen – aber nicht zu süßen – Vanillecreme bestrichen, in der nussig-herbe Pinienkerne stecken. Dazu einen kräftigen Espresso (1,80 €). Ein Genuss!

Bistro da Omero, Blumenstraße 3, Velbert, Sonntag Ruhetag,
Tel: 02051/ 60 59 245; bistrodaomero.de (ausbaufähig)

Küche: Sehr gute italienische Küche ohne Pizza, aber mit Pasta. Kleine Karte mit Klassikern und eine Tageskarte mit kreativen Kreationen.

Ambiente: Hübsch eingedeckt. Die Tische stehen in dem kleinen Restaurant etwas dicht zusammen. Für den Sommer vormerken: Das Lokal hat eine Terrasse.

Service: Sehr freundlich. Wer mag, bekommt zu den Gerichten auch Geschichten serviert, etwa über die Carpaccio-Erfindung in Harry’s Bar in Venedig.

Preise: Sehr fair kalkuliert. Bis auf ein Rumpsteak liegen alle Hauptspeisen unter 21 € und viele Pasta-Gerichte unter 10 €. Offener Wein: 0,2 l für 6 €.