Essen. . Pfennigfuchser aufgepasst (oder heißen die jetzt Centfuchser?): Es lohnt sich, Speisekarten genau zu studieren. Etwa bei Beef Brothers.

Die Burger-Bude hat nicht nur Filialen in Köln und Düsseldorf, sondern nun auch in Essen-Rüttenscheid. Und da ist ein 200 g-Burger genauso teuer oder sogar billiger, als wenn man ihn mit 180 g Fleisch bestellt.

Ich nehme den Baconburger: 100 g kosten 4,70 €, für 180 g zahlt man 7,50 €. Bestellt man aber den kleinen Burger mit „Double Beef“ (2,70 €), also einer Extraportion Fleisch von 100 g, sind es am Ende: 7,40 €. Der BBQ-Burger (4,90 €/ 8,20 €) wird sogar mit dem 200 g-Klops 60 Cent billiger. Aber genug mit der Zahlen-Jonglage, unterm Strich zählt der Geschmack.

Das Rindfleisch (kein Bio) ist „grundsätzlich medium gegrillt“ – so steht es auf der Karte. Stimmt: Der Kern ist noch leicht rosafarben. Trotzdem habe ich schon saftigere Patties gegessen. Beim Brötchen gibt es keine Auswahl, da bekommt man den üblichen Sesamdeckel. Belegt ist der Burger immer mit Tomate, Salat, roter Zwiebel, Essig- und Salatgurke.

Bei meinem ist neben Senf, Ketchup und Mayo noch gebratener Speck dabei. Käse wäre ein Extra (0,70 €), genauso wie Habanero-Chili (1 €). Daran wagt sich mein Kollege, der den „Ol’ Dirty Bastard“ wählt (5,50 €/ 8,70 €) mit Gorgonzola und Chips. Er ist scharfes Essen gewohnt, aber dieses hat richtig Feuer: „Ich komme an meine Grenzen.“

Leckere Brause und laute Musik

Die Pommes sind knusprig (2,50 €/ 3,50 €). Die Süßkartoffel-Variante (3,50 €/ 4,50 €) dagegen schon etwas lau. Kohl und Karotten für den Coleslaw (2,50 €) wirken wie frisch geraspelt, trotzdem esse ich den Salat nicht auf. Er ist mir viel zu säuerlich abgeschmeckt. Schlichte Bänke und Tische laden auch nicht zum Verweilen ein. Und die laute Hip-Hop-Musik dröhnt mir in den Ohren. „Du musst mir später von deinem Urlaub erzählen“, versuche ich meinem Kollegen zu erklären, dass hier keine angenehme Atmosphäre für nette Mittagsgespräche ist. Darauf mein Kollege: „Was hast du gesagt?“.

Schließlich mache ich doch noch eine Entdeckung: „Brauser“. Das ist eine Maracuja-Vanille-Limonade aus Köln (0,25 l für 2,70 €), die es hier – wie alle Getränke – in Flaschen gibt. Für die lasse ich ab sofort jede Maracuja-Schorle stehen.

Beef Brothers, Kahrstraße 5, Essen-Rüttenscheid, kein Ruhetag, essen.beef-brothers.de

Küche: Burger – da gibt es in der Nähe andere Buden, die mich mehr überzeugen. Auch bei den selbst gemachte Saucen, wie etwa Feigensenf (1 €).

Ambiente: Holztische und -bänke. Witzige Wand-Deko im Graffiti-Stil. Falls die Sonne scheint: Es gibt einen kleinen, netten Innenhof. Da ist die Musik auch nicht so laut.

Service: Wir haben am Tresen bestellt. Freundlich und schnell. Allerdings kommt der Burger auf Papier im Körbchen. Schwierig, wenn man mit Messer und Gabel isst.

Preise: Hier bekommt man noch einen Hamburger für 3,80 € (100 g). Der ist allemal besser als bei einer Fastfood-Kette. Ansonsten: siehe Rechenbeispiel links.