Bochum. . Zur Fußball-Weltmeisterschaft hat Fußball-Komiker Ben Redelings sein „WM-Album“ aktualisiert. Für uns suchte er seine Lieblings-Sprüche heraus.

Lesen und schmunzeln:

1930

»Dass ich Ausputzer spielte, beruhte auf der Tatsache, dass ich mit meinen 100 Kilo als Angreifer unmöglich in Frage kam.« (Der Weltmeister von 1930, José Nasazzi aus Uruguay, nach dem Sieg im Finale über Argentinien)

1934

Nach der WM 1934 wird der deutsche Nationalspieler Paul Janes von einem Journalisten gefragt: »Wie war es in Italien?« Paul Janes: »Warm.«

1938

»Siegen oder sterben.« Das Telegramm von Duce Mussolini vor dem WM-Finale 1938 seiner Italiener gegen Ungarn. Ungarns Torwart sagt später nach der Niederlage seines Teams: »Wir haben elf Menschen das Leben gerettet!«

1950

»Nur drei Menschen haben mit einer einzigen Bewegung das Maracanã zum Schweigen gebracht: Sinatra, der Papst und ich.« (Uruguays Weltmeister Alcides Ghiggia nach seinem Siegtor gegen Brasilien bei der WM 1950)

1954

»Hans, trinken Sie nicht so viel! In acht Wochen haben wir ein schweres Spiel in Brüssel gegen Belgien.« (Sepp Herberger zu Hans Schäfer bei der Siegesfeier nach dem Gewinn der Fußball-WM 1954)

1958

Bei der WM 1958 soll der deutsche Nationalspieler Horst Szymaniak bei der feierlichen Begrüßung dem schwedischen König gesagt haben: »Dat kenn ich vom Schützenfest in Oer-Erkenschwick.«

1962

Es ist Winter in Südamerika, als die WM 1962 in Chile für einige Wochen ihr Quartier aufschlägt. Helmut Schön, Herbergers Assistent, erinnert sich: »Ich musste losziehen und Propangasöfen kaufen. Dann habe ich die kleinen Kadetten erst einmal gelehrt, wie man auf leisen Sohlen gegen Morgen in die Zimmer schleichen und die Öfen anzünden musste.«

1966

Das Wembley-Tor von 1966.
Das Wembley-Tor von 1966. © Getty Images

»Ich habe deutlich gesehen, wie sich das Tornetz der Deutschen gebläht hat.« (Linienrichter Tofik Bakhramov in der »Prawda« über das berühmte Wembley-Tor bei der WM 1966)

1970

»Wir stiegen beide gemeinsam zum Kopfball hoch, doch als ich schon wieder unten war, war Pelé immer noch in der Luft!« (Italiens Burgnich nach dem Finale bei WM 1970 gegen Brasilien)

1974

Nach der WM 1974 sagt Gladbachs Keeper Wolfgang Kleff: »Mir hat es Deutschland zu verdanken, dass wir Weltmeister geworden sind. Mein Anteil bestand darin, dass ich nicht gespielt habe.«

1978

»Jetzt muss Italien den Österreichern zum Dank Südtirol freiwillig zurückgeben.« (Ernst Happel nach dem Sieg Österreichs über Deutschland bei der WM 1978 in Cordoba, durch den Italien eine Runde weiter kam)

1982

 »Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.« (Paul Breitner 1982 nach dem ersten Elfmeterschießen der WM-Geschichte im Halbfinale gegen Frankreich)
»Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.« (Paul Breitner 1982 nach dem ersten Elfmeterschießen der WM-Geschichte im Halbfinale gegen Frankreich) © imago sport

»Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.« (Paul Breitner 1982 nach dem ersten Elfmeterschießen der WM-Geschichte im Halbfinale gegen Frankreich)

1986

»Jetzt also Warschauer Würstchen gegen Couscous.« (Die Ankündigung des Spiels Polen gegen Marokko bei der WM 1986 durch Kommentator Hans-Joachim Rauschenbach)

1990

»Ich darf als Reporter ja nicht parteiisch sein … ich will auch nicht parteiisch sein – aber … lauft, meine kleinen schwarzen Freunde, lauft!« (Marcel Reif, 1990, beim WM-Spiel Kamerun gegen Argentinien beim Stand von 1:0)

1994

»Dieser Fußball spielende Heino gehört nicht in die Nationalmannschaft – womit ich nichts gegen Heino gesagt haben will.« (Ex-Bundesligatrainer Klaus Schlappner bei der WM 1994 über Stefan Effenberg)

1998

»Die Brasilianer sind ja auch alle technisch serviert.« (Andreas Brehme als Co-Kommentator bei der WM 1998 über den Finalgegner der Franzosen)

2002

»Am besten grätschen wir die Brasilianer schon bei der Hymne weg.« (Torsten Frings vor dem WM-Finale 2002)

2006

»Es gibt nur zwei Szenarien, wie die SPD die Bundestagwahl 2006 gewinnen kann: Entweder kommt ein riesiger Komet und Schröder hält ihn auf oder die deutsche Nationalmannschaft übersteht bei der WM die Vorrunde. Im Moment ist der Komet das Wahrscheinlichere.« (Jürgen Becker, Kabarettist)

2010

»Wenn wir im Krieg genauso schlecht verteidigt hätten, würden wir jetzt alle Deutsch sprechen.« (»Daily Mail« zum Achtelfinal-Aus der Engländer gegen Deutschland bei der WM 2010)

2014

Reporter bei der WM 2014 in Brasilien zu Thomas Müller: »Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie noch eine Legende.« Darauf Müller: »Dann pass ich besser nicht auf!«

Mehr Sprüche: Ben Redelings‘ WM-Album“ Verlag Die Werkstatt/12 Euro