Essen. . „Die Farmer“ in Essen servieren auch Flammkuchen und Rindfleisch. Aber wann hat man sonst die Gelegenheit, Steak oder Burger vom Strauß zu essen?

Nach drei Stunden Swin-Golf – der einfachen Variante des bekannten Sports – haben wir Durst. Wir bestellen auf einer Terrasse neben der Golf-Anlage im Essener Süden hausgemachte Limos: Orange-Zitrone, Limette-Minze, Brombeere (0,35l: 3 €). „Die Farmer“ servieren die Getränke etwas zu farbenfroh: Welche Zutat hat das grelle Grün gezaubert? Auch geschmacklich habe ich schon bessere Limos getrunken. Die Gerichte vom Vogel Strauß überzeugen mich umso mehr!

Sie werden auf Palmblatttellern serviert. Das ist besser als Plastik, weil es nach Angaben des Lokals zu 100 Prozent ökologisch abbaubar ist. Doch woher kommen diese Teller? Welchen Transportweg haben sie hinter sich? Unsere Region ist ja nicht für Palmen bekannt. Und warum überhaupt Einweggeschirr? In einem Restaurant sind Keramikteller, die man spülen kann, am umweltfreundlichsten. Da sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken.

Die Laufvögel suchen den Schatten

Die Lieferanten für die Hauptspeisen haben jedoch keinen weiten Weg: Die großen Laufvögel des Rutherhofs suchen auf einer Weide nebenan ebenfalls den Schatten.

Ich nehme ein Straußensteak (125g: 12 €, 250g: 18 €). Es ist außen etwas dunkel geraten, aber es schmeckt ganz ausgezeichnet! Das Fleisch erinnert an Rind, es ist nur fester, dabei wunderbar zart. Sehr schön! Da es selbst am Abend warm ist, freue ich mich, dass es das Essen nicht mit Pommes, sondern mit Salat gibt. Mit Mais und Paprika ist er nicht so besonders wie das Fleisch, aber die Blattsalate wirken frisch.

Zum Burger-Boss bitte Salat

Pommes oder Salat? Die Wahl hat man auch bei den Burgern. Die Herren an unserem Tisch wollen den „Boss“– mit 360 g sehr aromatischem Straußenfleisch (17 €). Der Name klang wohl so verlockend, dass sie auf die Mengenangabe nicht genau geachtet haben. „Der Wilde“ mit 180 g Straußenfleisch (14 €) hätte es wahrscheinlich auch getan. Ein Burger-Esser muss passen – die Portion ist zu groß.

Auch bei den Eiern sollte man auf dem Rutherhof nicht einfach zuschlagen. Es sei denn, der Frühstückstisch am Sonntag ist voller Gäste. Ein Straußenei (32 €) entspricht 25 bis 30 Hühnereiern. Das wird ein sehr großes Omelett.

Die Farmer, Rutherhof, Rutherweg 39, 45133 Essen
Tel: 0201 / 49 24 68, rutherhof.de

Küche: Das zarte Straußenfleisch von der Farm ist das Besondere. Für Vegetarier gibt es zum Beispiel Flammkuchen mit Grillgemüse (8,50 €).

Ambiente: Das kleine Bistro ist nett eingerichtet. Auf der Terrasse blickt der Gast ins Grüne und auf die Golf-Anlage. Bei Regen sitzt man im Wintergarten.

Service: Trotz Vorbestellung ließ das Essen zu lange auf sich warten. Die Kellnerin entschuldigt sich souverän mit einer Runde selbst gemachter Limos.

Preise: Straußensteak ab 12 € ist sehr fair. Nachmittags: Kuchen oder Waffeln ab 3 €. Nebenan: Swin-Golf (13 €) oder Fußball-Golf (10 €).