Niederrhein. Oje, wie sieht denn der Buchsbaum aus, dachte ich an einem dieser traurigen Tage, an denen der Boden noch steinhart gefroren war.
Ein Tag, an dem sich selbst die Meisen lieber irgendwo aneinanderkuschelten als die Suche nach dem kärglichen Futter aufzunehmen – sie konnten ja nicht ahnen, dass wir gerade frische Meisenknödel aufgehängt hatten, mit lecker Körnerfutter. Ich sage immer: Meisenmüsli an Talgmantel...
Der Buchsbaum, der erste Busch am Rand des Weges in den Garten, hatte verdächtig viele helle Flecken – und löchrige Blätter! Viele löchrige Blätter!! Oje, ohnein, was konnte das denn sein? Das verbreitete Buchsbaumsterben vor einigen Jahren hatten unsere Hecken völlig unbeschadet überstanden, auch wenn die einen oder anderen Gartenfreunde schon mit einem leichten Unterton von Enttäuschung bohrend nachfragten: Wie, bei Dir noch kein Buchsbaumsterben? Ich erinnere mich dunkel, dass das damals auf den Friedhöfen besonders grassierte, weil ich bis heute daran herumgrüble, ob das mit dem Buchsbaumsterben auf dem Friedhof nun ein böser Scherz der Natur war oder doch schwarze Ironie von Menschenhand.
War es der Buchsbaumblattsauger?
Aber beim Buchsbaumsterben werden die Blätter mittel- bis dunkelbraun, von außen nach innen – und es ist nicht anders zu stoppen als durch Herausreißen der betroffenen Pflanzen.
War es der Buchsbaumblattsauger? Die Buchsbaumgallmücke? Nein, das Schadbild hatte eindeutig der Buchsbaumzünsler hinterlassen! Das ist ein unscheinbarer Nachtfalter, der eigentlich in Ostasien zu Hause ist und den irgendwelche Torfköppe eingeschleppt haben. Aber auch im Garten sind die Segnungen der Globalisierung (Pelargonien! Sonnenblumen! Kartoffeln! Tomaten! Ahorn! Löwenmäulchen!) nicht umsonst zu haben.
Ich habe gelesen, dass die Larven, die jetzt am Buchs überwintern, ab 10 Grad Celsius anfangen mit ihrem zerstörerischen Fraß und der unheilvollen Vermehrung. Und wenn es noch nicht zu viele sind, kann man es mit Absammeln versuchen. Nächste Woche schaue ich mal nach...