Essen. . Schon vier Wochen sind wir als Praktikantinnen bei der NRZ in Essen. Während unseres Aufenthaltes haben wir näher die deutsche Geschichte und Kultur, Sitten und Bräuche kennengelernt. Zum Abschluss haben wir einen typischen Weihnachtsmarkt besucht. In Essen, der Partnerstadt unserer Heimat Nischni Novgorod.

Schon vier Wochen sind wir als Praktikantinnen bei der NRZ in Essen. Während unseres Aufenthaltes haben wir näher die deutsche Geschichte und Kultur, Sitten und Bräuche kennengelernt. Zum Abschluss haben wir einen typischen Weihnachtsmarkt besucht. In Essen, der Partnerstadt unserer Heimat Nischni Novgorod.

Was denken Sie, wie die Ausländer sich fühlen, wenn sie zum ersten Mal einen deutschen Weihnachtsmarkt sehen? Kerzenlicht, dekorierte Verkaufsstände, Plätzchenduft, dutzende Leute und Weihnachtsgeschichten. Alles sieht wie in einem Märchen aus.

Uns hat verwundert, dass hier als exotische Warenangebote sowohl Skulpturen aus Afrika oder aromatische Stöckchen aus Asien, als auch Kunsthandwerk aus Russland oder Metallschilder für die US-Fans verkauft werden.

Die Idee nehmen wir mit...

Ungewöhnlich war auch der Mach-Mit-Zirkus für Kinder auf dem Hirschlandplatz, der erstmalig angeboten wird. Die Kinder bekommen eine Möglichkeit, ihr Talent zu versuchen und später in einer Abschlussshow vorzustellen. Diese Idee hat uns so gefallen, dass wir entschieden haben, es auch in unserer Heimatstadt Nischni Novgorod zu verwirklichen. Vielleicht als Projekt mit unseren Freunden von der Universität.

Weihnachten wird traditionell mit der Familie um den Tannenbaum gefeiert - zumindest in Deutschland, aber auch in Russland, obwohl es natürlich viele Unterschiede zwischen beiden Ländern gibt. Die Mehrheit der russischen Bevölkerung sind orthodoxe Christen und die feiern Weihnachten am 7. Januar. Es ist das zweitwichtigste religiöse Fest nach Ostern. Außerdem gibt es aber auch Familien, die nicht nur russische, sondern auch europäische Weihnachten am 25. Dezember begehen.

Vor Weihnachten wird in Russland nicht geschleckert. Auch Nüsse, Trockenfrüchte und Honig darf man sich nur in Maßen gönnen, da sie in der Kirche für den Frieden auf der Welt stehen. In der Russisch-Orthodoxen Kirche ist vor allem der Verzehr von Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eiern in der Weihnachtszeit nicht erlaubt. Es wird gefastet.

Das wichtigste Ereignis des Abends vor Weihnachten ist ein stundenlanger Gottesdienst mit viel Gesang und schönen Lichterprozessionen. Besonders wichtig ist dieser Schwerpunkt für die ältere Menschen, von denen viele noch sehr religiös sind und sich streng an alle kirchlichen Vorschriften halten. Wie zum Beispiel Mariias Großmutter. Sie geht zur Kirche, betet und bittet um die Vergebung der Sünden, auch die der Verwandten. Am Abend kommen dann die Kinder und Enkelkinder und es gibt ein großes Familienessen. Da die Oma nicht gerne kocht, bringt Mariias Mutter alle Lebensmittel mit.

Geschenke gibt es Silvester

Die Menschen geben einander kleine Geschenke: Bonbons, Erdnüssen, Äpfel, Orangen oder Plätzchen, obwohl Plätzchen selbst kein traditionelles Weihnachtsessen darstellen, wie sie es in Deutschland sind.

Für uns Russen ist das Neujahrsfest in dieser Hinsicht bedeutender, um zwölf Uhr gibt es dann auch größere Geschenke. Oder auch Geld. Wir beide zum Beispiel haben im letzten Jahr Geld für Reisen bekommen. Gebracht werden die Geschenke von „Väterchen Frost“ und seiner Enkelin Schneeflöckchen, zwei sehr alten russischen Märchengestalten. Wir feiern Silvester auch gern mit Freunden oder Arbeitskollegen.

Wir haben in Russland auch die Tradition der Weihnachtsmärkte übernommen.

Die Leute kaufen ein, erholen sich und genießen die tolle Atmosphäre. Das geht ganz ähnlich zu wie in Deutschland.

In Moskau sind in diesem Jahr über hundert Weihnachtsmärkte geplant. Hier gibt es über 50 Holzhäuschen, die mit dem typisch russischen geschnitzten Fensterrahmenwerk verziert sind. Es werden selbstbemalte Spielsachen, warme handwerkliche Handschuhe, Lebkuchen und viel anderer weihnachtlicher Krimskrams angeboten. In den Buden kann man sich mit Tee oder Glühwein wärmen.

Pfannkuchen mit Kaviar

Außerdem findet man viele leckere russische Spezialitäten, etwa Pfannkuchen mit Kaviar oder mit Lachs, Pelmeni, das sind so eine Art Maultaschen, oder Piroschki, mit Gemüse oder Fleisch gefüllte Küchlein. Für die Besucher des Markts werden aber auch kulinarische Kurse und originelle Workshops zu Stickerei oder keramischer Floristik organisiert, die sehr typisch für Russland sind. Auch in Nischni Novgorod wird ein Weihnachtsmarkt in der Hauptstraße aufgebaut, nicht so groß wie in Essen, nur so etwa 50 Buden, aber wir werden beide in diesem Jahr wieder dabei sein. Und uns an Essen erinnern.