Bochum. . Traumschönes Haus, idyllischste Lage: Der denkmalgeschützte Natursteinbau gegenüber der Stiepeler Dorfkirche zu Bochum ist eine Einkehr nach Maß.

Und doch waren die letzten Jahre von einiger Fluktuation umweht.

Mit Dominik Kramp, der letzten Winter das Dornröschen wieder zur Blüte gebracht hat, darf man auf seine Erfolgsgeschichte in der Nachbarstadt hoffen. Dort hat Kramp mit dem „Seitenblick“ seit nunmehr zehn Jahren eine unkomplizierte, aber qualitätsvolle Bistro-Küche etabliert. Ob man morgens einkehrt oder spät abends, stets ist die Küche geöffnet. Sie setzt auf den guten Geschmack einfachen Lebens. Es gibt viele Bio-Produkte, eine charmante Weinkarte, die Freunde anspricht statt Angeber und eine vorbildliche Vielfalt an vegetarischen Gerichten.

Eins zu eins gibt es all das (inklusive der frischgebackenen Waffeln zu jenem Frühstück, das sogar dem „Feinschmecker“ eine Empfehlung wert war) nun auch im „Seitenblick zum Wilhelmstein“.

Wir reden weder von abgehobener Feinschmecker-Show noch von Design-Einrichtung für Wanna-Be-Gourmets. Ehrliche Küche regiert: handwerklich sauber, bekennend ohne Tütchen, Brühwürfel, Mikrowelle. Geglückt ist eine schöne Einkehr zum Wein. Das hausgebackene Bauernbrot mit drei fruchtig-herzhaften Dips (5,70 €) hat uns ebenso viel Spaß bereitet wie eine herzhaft-scharfe Sauerkirsch-Gazpacho (7,90 €). Einfach gut: das butterzarte Wiener Schnitzel (19 €), bitte nur künftig nicht mehr im tiefen Teller!

Kleiner Balkon für Romantiker. Sicht bis zur Burg Blankenstein. Wenn ich mehr Zeit hätte, das wäre eine hübsche Sommerresidenz!

Gräfin-Imma-Str. 212, 44797 Bochum, Tel: 0234-91 79 41 26, www.seitenblick-bochum.de

Preise: Sehr fair. Viele Hauptgerichte um 10 -12 €, etwa tolle Riesen-Salate oder Flammkuchen. Viel Gemüse!

Ambiente: Manches klar vom Vormieter, aber mit Liebe eingerichtet, charmante Fensterplätze Richtung Burg.

Service: Freundlich und aufmerksam, dabei sehr locker, merklich gut informiert über alle Produkte.