Essen. Ich habe schon Fleisch gegessen, das weniger zart war. Wer sich das Geschnetzelte zwar ganz bewusst auf der Zunge zergehen lässt, wird den Unterschied zu echtem Fleisch schmecken.
Aber er ist verblüffend gering, so gut versteht sich die Küche von Sattgrün darauf, Seitan oder Soja-Medaillons zu marinieren. Das rein vegane Restaurant in der Essener Innenstadt erfreut mit seinem vielfältigen Angebot nicht nur die Menschen, die auf tierische Produkte generell verzichten möchten.
Der Gast wählt zunächst die Tellergröße (klein: 6,90 €, normal: 9,90 €, groß: 10,90 €) und bedient sich dann nach Herzenslust am Buffet. Bei den kalten Vorspeisen: etwa Rote-Bete-Salat mit Apfel oder gebratener Fenchel mit Tomate. Dann bei den Hauptspeisen und -beilagen: würziges Linsen-Blumenkohl-Curry oder Ungarisches Paprikagulasch oder Prinzessbohnen asiatisch mit Bananen oder, oder, oder. Die Zutaten sind knackig-frisch, das Essen ist sehr gut gewürzt – nicht zu scharf, nicht zu fad. Einzig dem Couscous-Salat hätte etwas mehr Gewürz-Pep gutgetan. Zudem waren manche Speisen bereits etwas kalt. Wie das ansonsten gute „Chili con Soja“ vom Suppenbuffet (klein: 4,90 €, groß: 6,90 €). Es wurde mit Schokolade verfeinert, was man jedoch mehr riecht als schmeckt.
Man vermisst nichts
Auch die Kuchen (ab 2,90 €) sind gelungen, zumal sie ohne Ei und Butter gebacken wurden. Nur beim Kaffee fehlt doch etwas die Kuhmilch: Hafer-, Soja- und Haselnuss-Milchschaum sind nicht so fest und cremig wie das Original. Ansonsten vermisst man nichts. Man möchte nur, wie bei Buffets sonst oft möglich, am liebsten sofort noch mal probieren.
Adresse: Sattgrün, Theaterpassage, Hirschlandplatz, Essen, Tel: 0201/ 899 48181; So. Ruhetag, Weitere Filialen in Düsseldorf, sattgruen.de
Preise: Bio-Kaffees und -Kaltgetränke. Speisen können mitgenommen werden: 5,90 bis 9,90 Euro.
Ambiente: Trotz des Kantinencharakters nimmt man gerne Platz. Bei Sonnenschein auch draußen.
Service: Selbstbedienung und keine Kartenzahlung, aber bei Fragen ist man lächelnd zur Stelle.